Wien - Nackte Babypuppen am Asphalt vor dem Gerichtsgebäude, Schauspieler in merkwürdigen Kostümen mit blutverschmiertem Mund - getragene Musik, die aus Verstärkern dröhnt untermalte das makabere Schauspiel: Kurz vor Prozessstart am Landesgericht in St. Pölten lenkte am Montag eine Gruppe von Aktionisten die mediale Aufmerksamkeit geballt auf sich. "Resistance for Peace", der Verein "LUCA", die "Opferoffensive" und Hubsi Kramar sparten nicht mit Kritik an der "Opferpolitik" der österreichischen Regierung.

Ein Protagonist im weißen Overall, "verziert" mit nackten Babypuppen und roter Farbe um den Mund, zahlreiche Demonstranten, die Plakate hissten. "Schande für Österreich" war darauf zu lesen.

"Das Ganze hier ist eine Hollywood-Produktion, die Medien müssen ihre Quoten erfüllen und die Opfer bringen Quoten", sagte Hubsi Kramar gegenüber Journalisten. Warum das ganze Schauspiel? "Die Medien inszenieren einen Film für die, die sich mit F. identifizieren", meinte Kramar. "Mich interessiert, andere Bilder zu zeigen, die nicht das Monster zeigen."

Peter Rosenauer von "Resistance for Peace" meinte: "Wir sind hier, um die Regierung zu kritisieren. Sexueller Missbrauch gilt in diesem Land fast als Kavaliersdelikt", schimpfte er. "Kampusch, F., Luca, hier ist ziemlich viel los und das ist nur die Spitze des Eisbergs", meinte er. (APA)