Berlin - Der frühere US-Botschafter in Kabul, Zalmay Khalilzad, führt nach Informationen der Berliner "tageszeitung" (Samstag-Ausgabe) seit Freitag in Dubai Gespräche mit Vertretern der radikal-islamischen Taliban und anderer bewaffneter afghanischer Gruppen. Die Gespräche des US-Diplomaten, der während der Präsidentschaft von George W. Bush auch Botschafter in Bagdad und zuletzt bei den Vereinten Nationen war, sollen den Angaben zufolge ohne Mandat der derzeitigen Regierung von Barack Obama erfolgen. Dieser hatte vor einer Woche Gespräche mit "gemäßigten" Taliban als sinnvoll bezeichnet.

Zu den Gesprächspartnern des als Neo-Konservativer geltenden Khalilzad, der selbst in Afghanistan geboren wurde, zählen laut "tageszeitung" auch Vertreter aus dem direkten Umfeld des Taliban-Führers Mullah Omar. Früher hatte Khalilzad Gespräche mit jeglichen Vertretern der Taliban ausgeschlossen. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundenen Taliban wurden nach den Anschlägen vom 11. September in den USA Ende 2001 durch eine US-geführte Invasion in Afghanistan gestürzt, ihren bewaffneten Kampf gegen die ausländischen Truppen im Land haben sie nicht aufgegeben. (APA/AFP)