Österreich, die Schweiz und Liechtenstein haben sich endlich dazu aufgeschwungen, das Bankgeheimnis so zu adaptieren, dass es den international gültigen Standards entspricht. Das heißt, künftig wird etwa dann mit ausländischen Steuerbehörden kooperiert, wenn diese den Verdacht haben, dass auf Konten, Sparbüchern oder Wertpapierdepots unversteuertes Geld veranlagt wird oder dass da Vermögen, die auf dubiose und nichtgesetzeskonforme Art entstanden sind, gebunkert werden.

Auf Druck der EU und der USA wird da also etwas vollzogen, das eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Kriminellen Machenschaften und ihrer Finanzierung sollte kein Vorschub geleistet werden. Steuersünder sind nicht zu unterstützen, nur weil sie genug Kohle haben, dass es sich auszahlt, dieses Geld irgendwie über die Grenze zu bringen und dann in einer Steueroase verschwiegen, lukrativ und vor allem unversteuert anzulegen.

Österreich hat sich bereits der EU-Zinsrichtlinie unterworfen, der zufolge eine Steuer auf Zinserträge ins "Heimatland" des Geldes überwiesen wird. Es war dies ein ebenso wichtiger Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit, wird es doch damit für den Sparer sinnlos, grundsätzlich legales Geld außer Landes zu bringen. Österreich wird sich als internationaler Bankenplatz ein neues, gerechteres Geschäftsmodell ausdenken müssen. Dies ist gut für all die Steuerzahler, die in ihrer Heimat jeden einzelnen Euro versteuern, egal, ob dieses Geld aus Arbeit oder Kapitalerträgen stammt. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14./15.3.2009)