Computergesteuerte Navigationsgeräte sind in heimischen Operationssälen keine Seltenheit mehr. Im Orthopädischen Spital Speising in Wien ist ein solcher, speziell ausgerüsteter "Bordcomputer" nun auch bei sogenannten Revisions-OPs im Einsatz. Damit können nun heikle Eingriffe an künstlichen Knie- und Hüftgelenken technisch unterstützt werden.

"Durch eine neue Software und speziell angepasste Instrumente können wir uns jetzt aber auch bei Revisionseingriffen navigieren lassen"

Solche Re-Operationen werden bei drei bis zehn Prozent aller Patienten mit künstlichen Knie- oder Hüftgelenken nötig. Sie müssen unter anderem aufgrund von Materialverschleiß des Implantats nach rund 15 Jahren noch einmal unters Messer. Die Verwendung eines Navigators war dabei - anders als bei herkömmlichen Knie- oder Hüft-OPs - bisher nicht möglich. "Durch eine neue Software und speziell angepasste Instrumente können wir uns jetzt aber auch bei Revisionseingriffen navigieren lassen", freute sich Oberarzt Harald Zehetgruber in einer Pressekonferenz am Freitag.

Der "Ortho-Pilot" funktioniert ähnlich einem Navi-System im Auto: Über einen Bildschirm werden die vom Arzt durchzuführenden Bewegungen angezeigt. Wie das betroffene Gelenk genau eingesetzt werden muss, weiß der Computer über spezielle Sender. Im Speisinger Spital, das diese Technik bei derartigen OPs österreichweit als erstes Krankenhaus eingesetzt hat, wurden bisher vier Revisionseingriffe mit Computerunterstützung durchgeführt. Auch im AKH navigiert seit kurzem ein Bordcomputer. (APA)