Eisenstadt - Burgenlands Landtagspräsident Walter Prior (SPÖ), dem die Grünen im Zusammenhang mit einem im Jänner gegebenen TV-Interview für eine Gesellschaftsreportage "Frauenfeindlichkeit" vorwarfen (derStandard.at berichtete), hat sich heute, Donnerstag, zu Beginn der Landtagssitzung für seine damalige Aussage entschuldigt. Er könne "nachvollziehen, dass viele Frauen über die Berichterstattung meiner getätigten Äußerungen sehr betroffen sind". Er wolle hiermit "ganz eindeutig klarstellen, dass sich meine Äußerungen keineswegs gegen die Frauen im Allgemeinen gerichtet haben", sagte Prior in seiner Erklärung.

Es sei ihm ein persönliches Anliegen, dem Landtag und der Öffentlichkeit gegenüber seinem Bedauern Ausdruck zu geben, dass dieser Eindruck entstanden sei: "Ich möchte mich daher in aller Form dafür entschuldigen", sagte Prior.

"Ironische Antwort"

Er habe in dem Interview, das im Jänner anlässlich des Neujahrsempfanges der Landeshauptstadt Eisenstadt entstand, eine "ironische Antwort", bezogen auf die damalige Situation und die Fragestellung, formuliert. Wochen später sei dann offenbar ein Frauenbild transportiert worden, "welches meiner persönlichen Meinung in keiner Weise entspricht", so der Landtagspräsident. Es werde auch weiter seine Aufgabe als Landtagspräsident und als Sozialdemokrat sein, daran zu arbeiten, dass Frauen in der Gesellschaft alle Möglichkeiten zur Mitbestimmung und Mitgestaltung erhalten.

In dem Interview wird zunächst als Wermutstropfen angemerkt, dass beim Empfang nur wenige hochkarätige weibliche Gäste die Räumlichkeiten gesäumt hätten. Danach kommt zunächst Grünen-Klubobfrau Krojer zu Wort: "Ich sag' nur: Die zwei Spitzenrepräsentanten des Landes sind Männer und sie werden nicht freiwillig die Macht abgeben. Also, die müssen wir uns leider schwer erkämpfen."

"Niveaulos, respektlos"

Anschließend ist der Landtagspräsident zu hören: "Ja, die Frau Krojer hat das Frauenproblem immer wieder. Ich hab kein Problem damit. Na ja, ich hab ihr das gesagt, es steht bereits in der Bibel geschrieben: Wenn sie etwas nicht weiß, soll sie nach Hause gehen und ihren Mann fragen." Die vom Landtagspräsidenten in dem Interview getätigten Aussagen seien "niveaulos, respektlos und an Frauenfeindlichkeit kaum zu überbieten", hatte Krojer vergangene Woche anlässlich des Frauentages erklärt. (APA)