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Grafik: APA

Wien - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat ein Paket an Maßnahmen vorgeschlagen, um den Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit einzudämmen. Damit soll rund 20.000 Menschen unter 25 Jahren der Job erhalten oder der Berufseinstieg erleichtert werden. Sozialminister Hundstorfer hat die von WKÖ-Chef Leitl am Dienstagabend vor Journalisten präsentierten Ideen am Mittwoch eher verhalten aufgenommen.
Die Wirtschaftskammer will für Schulabbrecher, Berufseinsteiger und Langzeitarbeitslose Jugendliche eine AMS-Stiftung einrichten, die mit 20 Millionen Euro dotiert ist und 10.000 Jugendlichen eine Chance auf Ausbildung und Trainingsplatz eröffnen soll. Unternehmen, die Jugendliche einstellen, die zuvor mindestens drei Monate arbeitslos waren, sollen einen Teil des Einstiegslohns ersetzt bekommen.
Bisher gilt so eine Förderung erst ab sechs Monaten Arbeitslosigkeit. Unter anderem könnte auch eine Vollzeitstelle von zwei jungen Teilzeitkräften besetzt werden.

Befreiung von Lohnnebenkosten

Wer zum ersten Mal einen Mitarbeiter einstellt und dafür einen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren auswählt, soll für ein Jahr von den Lohnnebenkosten befreit werden. "Damit könnten aus 170.000 EPUs (Ein-Personen-Unternehmen, Anm.) sehr rasch viele ZPUs (Zwei-Personen-Unternehmen) werden" , rechnet Leitl vor, der die Kosten des Pakets mit 70 Mio. Euro beziffert und in Relation zu den 960 Mio. Euro stellt, die für aktive Arbeitsmarktpolitik budgetiert seien.
Es sei "grundsätzlich gut" , dass die Wirtschaftskammer Vorschläge gemacht habe, sagte Hundstorfer im ORF-Morgenjournal. Aber es seien "keine neuen Vorschläge" . Gerade bei der Halbe/halbe-Beschäftigung/Ausbildung bestehe die Gefahr, dass aus Lehrlingen Praktikanten würden, "und das ist nicht meine Intention" .
Das wahre Problem gebe es bei 20- bis 24-jährigen, nicht bei unter 18-Jährigen. Bei den Lehrlingen sei Österreich "sehr, sehr gut aufgestellt" , sagt Hundstorfer.(as, APA, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 12.3.2009)