Linz/Wien - Die Finanz-Gruppe Globe Invest AG mit Sitz in Wien und Sattledt (Bezirk Wels-Land) in Oberösterreich ist Pleite und steht offenbar vor der Schließung. Das Unternehmen hat laut Kreditschutzverband (KSV) selbst den Antrag auf Konkurseröffnung gestellt. Zum Masseverwalter wurde die Wiener Rechtsanwältin Ulla Reisch bestellt. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde für den 26.05.2009 anberaumt, eine erste Gläubigerversammlung findet bereits am 17.03.2009 am Handelsgericht Wien statt.

Von gegenständlicher Insolvenz sind laut KSV acht Dienstnehmer betroffen. Die Höhe der Passiva wird mit rund 34 Mio. Euro beziffert. Eine Gläubigerliste steht dem KSV bisher nicht zur Verfügung.

Laut einem Bericht im "Wirtschaftblatt" wird Reisch heute die Schließung der Globe Invest AG beantragen. Die Globe-Immobilien sollen umgehend sichergestellt und dann verwertet werden. "Dort, wo Geld nicht in Immobilien investiert wurde, ist mit einem Totalausfall zurechnen", zitiert die Zeitung die Masseverwalterin.

Rund 5.000 Anleger müssen auf eine Aufklärung durch Masseverwalter und Gericht hoffen. Die Gläubigerschützer rechnen mit einem komplexen Insolvenzverfahren. "Aus unserer Sicht wird zu prüfen sein, ob die Gläubiger im selben Rang stehen oder ob hier Nachrangigkeitsdebatten virulent werden", sagte Christoph Vavrik vom KSV der Zeitung. Denn in den Genussscheinbedingungen der Globe Invest soll laut KSV stehen, dass "diese Einlagen als Eigenkapital" zu qualifizieren wären. Dazu würden auch noch Anleihenanleger kommen. Ein weiteres Problem für den KSV sei die Intransparenz. "Die Vermögenslage der Globe Invest ist in keiner Frage transparent", so Vavrik. Bisher sei noch nicht bekannt, ob und in welcher Höhe werthaltiges Vermögen vorhanden sei. (APA)