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Paris - Dries van Noten hat bei den Pariser Prêt-à-Porter-Schauen eine entspannte Kollektion präsentiert. Ungewöhnlichen Farbkombinationen sind die einzige Extravaganz, die sich der belgische Designer bei den Entwürfen für Herbst/Winter 2009/10 leistet. Van Noten, der jeden Rummel meidet, gilt seit ein paar Saisonen als "Wegweiser" im Dschungel der Modetrends.

Damit dürfte sich bald alles um gut geschnittene, einfach zu tragende Alltagskleidung drehen: Van Noten schickte an Kimonos erinnernde Mäntel in Camel, wie schlichte Shirts geschnittene Blusen und am Körper sanft entlang gleitende Hosen und Röcke über den Laufsteg. Bei den Farben ließ er sich von dem Maler Francis Bacon inspirieren und mixte die tabakbraune Hose zur blassrosa Jacke und ziegelroten Bluse. Einziger Schmuck: Colliers aus antiken Häkelborten.

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Üppiger ging es bei Christian Lacroix zu, der Pariser Damen in hocheleganten zweireihigen Mänteln mit ausladendem Kragen, gemusterten Strümpfen, Goldschmuck und hochgedrehten Haarknoten über den Laufsteg schickte.

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Kostüme mit Bleistiftrock wurden durch taillierte Jacken mit weiten Schößen und geschoppten Ärmeln aufgeschickt. Auf drapierten Seidenkleidern prangten hohe Pelzkrägen. Bei den Farben hielt sich der Meister des Mustermixes zurück: Schwarz und Grau dominierten mit ein paar Einsprengseln von Curry, Gold und gedeckten Blautönen.

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Der Italiener Riccardo Tisci bewies bei Givenchy mit schmalen, linearen Kleidern in Schwarz, Blaugrau, Schlamm und Creme mit asymmetrischen Details und tadellos fallenden Hosen erneut seine architektonische Schneiderkunst. Schmückende Marabu-Federn, Tülleinsätze, Spitze, Ledermanschetten und Bustiers wirkten allerdings bei der klaren Grundlinie etwas fehl am Platz.

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Bei der Schau von Jean-Paul Gaultier kam es zu Protesten von Pelz-GegnerInnen. Rund 50 Peta-Aktivisten taten nach einer Modenschau von Jean-Paul Gaultier mit Rufen wie "Pelz, Folter, Gaultier, Mörder" ihren Unmut kund. Der französische Modepapst hatte sich dadurch unbeeindruckt gezeigt: "Offen gesagt, das ist mir vollkommen egal", sagte Gaultier. "Ich werde weiter Pelz machen, ich liebe Pelz." Die AktivistInnen sollten lieber zu den Pelzherstellern gehen, "um zu versuchen, Lösungen zu finden."

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Auch US-Popsängerin und Peta-Aktivistin Pink (links) machte bei der Pariser Modewoche gegen die Verwendung von Tierpelzen mobil. Sie wolle ModemacherInnen, die Pelze benutzten, "nicht als Freunde", sagte sie am Montag bei einer Schau von Stella McCartney (rechts). Tiere nur ihrer Felle oder Häute wegen zu töten, sei "abstoßend". McCartney habe dagegen gezeigt, "dass man fantastische Kleider machen kann, ohne Tiere zu töten."

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Nach der Striptease-Tänzerin Dita Von Teese (rechts) hat die Modeszene einen neuen Liebling: Beth Ditto 8links), Frontfrau der US-Rockband "The Gossip", bekennende Lesbierin und trotz ihrer dicken, kurvenreichen Figur ein neues Sex-Symbol, wirkt nicht weniger schrill als Von Teese. Von Teese saß in den vergangenen Saisonen bei vielen Pariser Prêt-à-Porter-Schauen als Stargast in der ersten Reihe.

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Ditto, die sich bei ihren Konzerten auch gerne ihrer Hüllen entledigt, kam am Montag zur Pariser Prêt-à-Porter-Schau von Stella McCartney, saß zuvor am Samstag schon beim Defilee von Jean Paul Gaultier vorne und am Donnerstag bei Nina Ricci. Zudem ist sie nackt auf dem Cover der neuen Modezeitschrift LOVE zu sehen. (APA/AFP/dpa/red)