Wien - ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der seit kurzem wieder mehr als 90 Prozent an dem von ihm an die Börse gebrachten Medienunternehmen Feratel kontrolliert, will die Minderheitsgesellschafter vor die Tür setzen. Das im Auktionsmarkt der Wiener Börse notierte Unternehmen teilte am Montag mit, ein solches Verlangen ihrer Hauptaktionärin TMB Tourismus- und Medien Beteiligungs GmbH ("TMB") nach einem Squeeze-out-Verfahren bekommen zu haben. Abfindungssumme wird gesondert veröffentlicht

Ein Aktionär, der mehr als 90 Prozent an einem Unternehmen besitzt, kann laut Gesellschafterausschlussgesetz eine Hauptversammlung (HV) einberufen, die über den Ausschluss der übrigen Aktionäre befindet. Beschließt diese den "Squeeze-out", so gehen die Aktien der Minderheitsaktionäre auf den Hauptaktionär über, der den Minderheitsaktionären die Barabfindung Zug um Zug gegen Übergabe der Aktien zu bezahlen hat.

Der Termin für die Hauptversammlung sowie die Höhe der Barabfindung werden gesondert veröffentlicht, kündigt Feratel Media Technologies an. Nach Kenntnis von Feratel hält die TMB aktuell 6,87 Millionen Aktien mit einem Stimmrechts- und Grundkapitalanteil von 90,04 Prozent.

Feratel ist ein Betreiber von Panorama-Wetterkameras und Tourismus-Reservierungssystemen mit den Kernmärkten Österreich, Deutschland und Schweiz. Die Aktie notierte zuletzt bei 4,44 Euro. Schröcksnadel hatte das Unternehmen im Juli 2000 zum Preis von 16,50 Euro an die Börse gebracht. Der aktuelle Kurs liegt um 73 Prozent darunter. (APA)