London - Die Sinn-Fein-Partei, lange Zeit der politische Arm der einstigen Untergrundorganisation IRA, hat den Anschlag auf eine britische Kaserne erneut verurteilt und ihre Kooperation bei den Ermittlungen angeboten. Der Vorsitzende der Partei, Gerry Adams, bezeichnete den Anschlag am Montag als "Angriff auf den Friedensprozess", der "falsch und kontraproduktiv" gewesen sei.

Zuvor war die Sinn Fein kritisiert worden, nicht schnell und ausdrücklich genug auf die Bluttat vom Samstag reagiert zu haben. Bei dem Anschlag nördlich von Belfast, zu dem sich die "Real IRA" - eine Splitergruppe der Irish Republican Army (IRA) - bekannte, waren zwei britische Soldaten erschossen worden.

Sinn Fein unterstütze die Polizei bei den Ermittlungen, sagte Adams im BBC-Radio. Er rief Mitglieder der republikanischen Bewegung zudem auf, mögliche Informationen über die Täter weiterzugeben. "Die Erklärung von Sinn Fein (am Sonntag) war absolut beispiellos", sagte Adams, dem selbst eine Mitgliedschaft in der IRA nachgesagt wurde.

"Die Geschichte ist, dass Republikaner, Patrioten und Demokraten die britische Armee in Irland nicht haben wollen. Ich betone aber erneut, dass dies nicht rechtfertigt, was passiert ist." Die Partei, die sich für eine Abspaltung Nordirlands von Großbritannien und die Wiedervereinigung mit Irland einsetzt, bildet seit zwei Jahren mit den einst verfeindeten Protestanten die Regierung in Belfast. (APA/dpa)