Frankfurt  - Angesichts massiver Verluste bei der Dresdner Bank muss die Commerzbank das Eigenkapital der Tochter mit vier Mrd. Euro stärken. Damit stelle die Commerzbank sicher, dass die Dresdner Bank auch für sich alleine gesehen den regulatorischen Mindestanforderungen entspreche und die Kernkapitalquote der Dresdner bei deutlich über vier Prozent liege, sagte ein Sprecher der Commerzbank am Montag.

Laut "Handelsblatt" ist die Kernkapitalquote der Dresdner Bank zum Ende des vergangenen Jahres auf 3,7 Prozent gerutscht, womit ihr bei Eigenständigkeit die Schließung drohen würde. Ende Februar hatte die Dresdner Bank einen Verlust von 6,3 Mrd. Euro für das Jahr 2008 verkündet und ihre Kernkapitalquote auf "rund vier Prozent" beziffert.

Staatshilfe erbeten

Die Kapitalstärkung bei der Dresdner Bank kommt für die Commerzbank nicht überraschend. Unter anderem wegen der massiven Verluste der Dresdner hatte die Commerzbank im Jänner zum zweiten Mal den Staat um Kapitalhilfen gebeten. Über den staatlichen Banken-Rettungsfonds SoFFin bekam sie zehn Mrd. Euro, mit denen auch die Verluste bei der Dresdner Bank aufgefangen werden sollten.

Die Commerzbank hatte die Dresdner Anfang des Jahres von der Allianz übernommen. Der neue Commerzbank-Konzern kommt damit trotz der jetzigen Kapitalerhöhung bei der Dresdner Bank insgesamt auf eine Kernkapitalquote von "gut zehn Prozent", wie der Sprecher betonte. Commerzbank-Chef Martin Blessing hat in den vergangenen Tagen wiederholt erklärt, er könne nicht ausschließen, dass sein Haus nochmals zum Staat müsse, wenn sich die weltweiten Finanzmärkte nicht erholten. Insgesamt schoss der Staat 18,2 Mrd. Euro zu, wodurch er sich mit 25 Prozent plus einer Aktie an dem Geldhaus beteiligt. (APA/Reuters)