Bild nicht mehr verfügbar.

Das speziell angepasste Interface von JoliCloud

Grafik: Archiv

Relativ überraschend ist in den vergangenen Jahren der Netbook-Markt über die PC-Hersteller hereingebrochen: Vom ASUS EeePC ausgelöst, entstand so eine ganz neue Kategorie an Geräten, Schmalspur-Laptops, die sich mit geringem Ressourcenbedarf bewusst nur auf ein bestimmtes Anwendungsset konzentrieren.

Ausrichtung

Eine Reduktion, die in vielerlei Hinsicht auch neue Herausforderungen für die Softwarehersteller birgt: Dass Windows Vista für entsprechende Geräte praktisch unbenutzbar ist, haben sowohl die Hardwareproduzenten als auch Microsoft bald eingesehen. Also pushen die Redmonder für dieses Marktsegment bislang vor allem das ältere Windows XP, doch auch dieses ist nur begrenzt für die spezifischen Anforderungen von Netbooks geeignet. Vor allem das typischerweise recht kleine Display der entsprechenden Geräte macht das Arbeiten mit dem dafür nicht ausgelegten Microsoft OS oft mühsam.

Linux

Kein Wunder also, dass Linux in diesem Umfeld eine stark überdurchschnittliche Repräsentanz besitzt, immerhin erweist sich das das Open-Source-Betriebssystem als äußerst flexibel. So kann es denn auch gezielt auf die jeweilige Hardware optimiert werden, ein Vorteil der sich derzeit unter anderem an den diversen Schnellstartbemühungen rund um mobile Linux-Varianten verdeutlicht, etwa in Form von Intels Netbook-Linux Moblin.

Experience

Doch auch bei der User Experience will man künftig an Windows vorbeiziehen: Mit alternativen Interface-Ansätzen und einer stärkeren Online-Zentrierung wollen neue Linux-Netbook-Systeme frischen Wind in den Markt bringen. Eines davon ist JoliCloud, ein Betriebssystem in dessen Zentrum vollständig die Nutzung von Online-Services steht.

Online

"Es ist ein Betriebssystem für die Facebook-Generation", erklärt entsprechend Tariq Krim, Gründer von JoliCloud gegenüber dem Magazin Wired. Viele Menschen würden mittlerweile einen bedeutenden Teil ihres Lebens online führen - und brauchen ein Betriebssystem, dass das versteht. Gleichzeitig will man auch das Interface vereinfachen, im Zentrum steht dabei eine iPhone-ähnliche Oberfläche, die mit großen Anwendungsicons auch die Benutzung für Touchscreens optimieren soll.

Cloud

Noch einen Schritt weiter mit der Online-Integration treibt es das "Cloud OS", hier soll lokal überhaupt nur mehr der Browser als Plattform bereit gestellt werden, der Rest spielt sich in der Online-Anwendungswelt von GMail, Google Docs und Co. ab.

Windows

Freilich will auch Microsoft diese Sparte nicht kampflos aufgeben, also verkündet man mit einer gewissen Regelmäßigkeit, dass das kommende Windows 7 für Netbooks optimiert sein wird. Konkret bedeutet dies zunächst allerdings nur, dass der Ressourcenbedarf gegenüber Vista gesenkt wurde. Auch will man hier die besonders preiswerte Starter Edition gegen das kostenlose Linux einsetzen - immerhin ist die Kostenfrage bei Netbooks von besonderer Bedeutung.

Chancen

Freilich verbirgt sich hier auch eines der Probleme des Microsoft-Ansatzes, die Starter Edition ist in ihrer Funktionalität zum Teil erheblich eingeschränkt, so können hier beispielsweise maximal drei Anwendungen gleichzeitig aufgerufen werden. Auch ist derzeit nichts von einem speziell angepassten Interface bekannt - bleibt also mehr als genug Innovationsraum für die freie Konkurrenz. (red)