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4-Hexylresorcin verhindert die Verfärbung bei Schalentieren - und wirkt hormonell, stellte ein Team um Pietro Cozzini fest.

Foto: AP/Chitose Suzuki

Parma/Graz - Geläufige Zusatzstoffe von Nahrungsmitteln könnten bisher unbekannte, östrogene Wirkung besitzen, berichten BiochemikerInnen der Universität Parma in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Chemical Research in Toxicology. Die ForscherInnen überprüften eine neue Nachweismethode für östrogen wirkende Substanzen aus der Umwelt (Xenoöstrogene) an einer Datenbank von 1.500 als Nahrungszusatz verwendeten Stoffen.

Dabei wurde erstmals die östrogene Wirkung eines bekannten Konservierungsstoffes und einer Substanz, die gegen Verfärbungen bestimmter Nahrungsmittel eingesetzt wird, identifiziert.

Hintergrund

Östrogen wirkende Substanzen werden in hoher Dosis mit einer Reihe von Gesundheitsschäden in Verbindung gebracht, die von einer Verringerung der Spermienzahl bei Männern bis zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei Frauen reichen. Pestizide der Landwirtschaft oder bestimmte Medikamente können etwa zur Östrogen-Belastung des Wassers führen. Ein Nachweis der Folgen für Organismen gelang bisher allerdings erst bei Tieren.

Die östrogen wirkenden Substanzen

Im Laufe der Arbeit der italienischen ForscherInnen wurden zwei Substanzen entdeckt, um deren östrogene Wirkung man zuvor nicht wusste. Eines davon ist das Konservierungsmittel Propylgallat (E-310), das Fette und Öle vor dem Ranzigwerden schützt und unter anderem in Kuchenmischungen, Knabber-Erzeugnissen, Trockensuppen oder bei Kaugummi eingesetzt wird.

Das zweite ist 4-Hexylresorcin (E-586), das die Verfärbung bei Schalentieren wie Shrimps verhindert. "Bei der Verwendung von Propylgallat und 4-Hexylresorcin als Zusatzstoffen in der Nahrung sollte man vorsichtig sein", so Studienautor Pietro Cozzini. (pte/red)