Mitten in der Finanzkrise wird in Österreich schon wieder über mögliche Börsengänge nachgedacht. Bereits Anfang 2010 könnte der Telekommunikations-Dienstleister MMS (mobile messaging solutions) ein Initial Public Offering (IPO) vornehmen, begleitet von RZB und BAWAG, wie der neue MMS-Alleineigentümer und CEO Otto Legerer dem "WirtschaftsBlatt" (Freitagsausgabe) sagte. Es wäre dies das erste rot-weiß-rote IPO seit der Strabag im Herbst 2007. MMS strebt eine Notierung an der New Yorker Nasdaq an.

Ziel sei die unumschränkte Weltmarktspitze

MMS ist eine Telefonagentur, die bei Fernseh-Casting-Shows wie etwa Dancing Stars stark im Geschäft ist, aber auch bei Banken-Aktionen, dem Mobile-Ticketing von Airlines und Eisenbahnen sowie bei Sexhotlines, heißt es in dem Bericht. Ziel sei die unumschränkte Weltmarktspitze. Derzeit sieht Legerer das 100-Mitarbeiter-Unternehmen am dritten Platz. Die Konkurrenz sitzt in Amerika und Asien. MMS-Sitz ist Wien, weltweit gibt es acht Büros.

Legerer kaufte die VeriSign-Mobilsparte um 9 Mio. Euro zurück

Legerer (52) ist erst seit heuer Eigentümer der MMS. Das Unternehmen wurde vor mehr als einem Jahrzehnt von Studenten der FH Salzburg geboren und 2005 als "3united" um 55 Mio. Euro an VeriSign in den USA verkauft. Als sich der IT-Global-Player und das Management Ende des Vorjahres überwarfen, schlug Legerer zu, so die Zeitung: Er kaufte die VeriSign-Mobilsparte um 9 Mio. Euro zurück. Die nunmehrige MMS kam 2008 bei 18 Mio. Euro Umsatz auf 1 Mio. Euro Gewinn. (APA)