Wien - Obwohl die Zeichnungsfrist für die Partizipationsscheine noch gar nicht begonnen hat, hat sich die Erste Group laut Chef Andreas Treichl schon 400 Mio. Euro bei privaten und institutionellen Investoren gesichert. "Wir sind zuversichtlich, dass wir noch mehr PS-Scheine privat platzieren werden", sagte Treichl laut Tageszeitung "Die Presse" (Donnerstag-Ausgabe) am Mittwoch in Interviews mit den TV-Sendern Bloomberg und CNBC.

Die Erste Bank ist laut Bericht das einzige Institut in Österreich, das Privatanlegern die Möglichkeit einräumt, zu denselben Konditionen wie der Staat PS-Scheine zu kaufen - zu attraktiven Bedingungen: Das Institut zahlt 8 Prozent Zinsen pro Jahr, was angesichts der derzeit am Markt geltenden Sparbuchkonditionen unschlagbar sei, so die "Presse".

Inhaber von PS-Kapital müssen das Geld aber voraussichtlich fünf Jahre binden. Zudem fällt die Verzinsung von 8 Prozent aus, wenn die Erste Bank Verluste macht oder keine Dividende ausschütten kann. Im Wesentlichen sind PS-Scheine stimmrechtslose Wertpapiere. Auf Mitspracherechte in der Hauptversammlung muss man daher verzichten. Und noch etwas ist zu beachten: Würde die Erste Bank pleite gehen, fallen Anleger um das Geld um - doch Treichl hat zuletzt eine Insolvenz seines Instituts klar ausgeschlossen.

Die Erste Bank braucht zur Bewältigung der Finanzkrise 2,7 Mrd. Euro. Davon soll der Staat rund 1,9 Mrd. Euro beisteuern. Den Rest will Treichl bei privaten und institutionellen Investoren einsammeln. Wer PS-Scheine kaufen will, muss sich ein wenig gedulden. Bis Ende April wird an einem Börsenprospekt gearbeitet. (APA)