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Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort, Dornbacher Straße 47

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Die am Mittwochabend in Wien-Hernals erstochene Julia R. dürfte keinem Raub zum Opfer gefallen sein. Dieses Motiv scheide derzeit eher aus, hieß es bei der Exekutive am Donnerstagabend. Laut Obduktion starb die 41-jährige Mutter an ihren inneren Verletzungen aufgrund der Messerstiche. Der oder die Täter hatten ihr offenbar während ihres Heimweges ein Küchenmesser mehrmals in den Rücken gerammt.

Laut "Kronen Zeitung" stach der Mörder mindestens fünfmal mit einer 20 Zentimeter langen Klinge zu. Warum die gebürtige Russin und Mutter von zwei Kindern so brutal in ihrem Heimatbezirk auf dem Gehsteig in der Dornbacher Straße niedergestochen wurde, ist den Ermittlern noch ein Rätsel. Ob vom Täter Wertgegenstände mitgenommen wurden, werde aus kriminaltaktischen Gründen nicht veröffentlicht, so Polizeisprecher Herbert Bahl.

Julia R. hatte die österreichische Staatsbürgerschaft und war verheiratet. Ihr Mann steht in Kontakt mit den Ermittlern. Er habe die Nachricht vom Tod seiner Lebensgefährtin gefasst aufgenommen und halte sich derzeit an einem anderen Wohnsitz auf, erklärte Bahl. Besonderes Augenmerk legen die Ermittler auf die Hinweise von Zeugen. Es seien schon mehrere Angaben eingelangt, die nun überprüft würden.

Laut Polizei war die Angestellte der Nationalbank am Mittwoch vor dem Mord nach 22.00 Uhr vom Praterstern mit der U-Bahn-Linie U2 zum Schottentor gefahren, dort war sie in die Straßenbahnlinie 43 gestiegen, die sie bei der Ausstiegsstelle Vollbadgasse, Ecke Dornbacher Straße wieder verließ. Was in der Zeit bis zum Auffinden der Toten gegen 22.50 Uhr passierte, beschäftigt derzeit die Ermittler.

Schwer verletzt auf dem Bauch liegend, wurde Julia R. zu diesem Zeitpunkt von einer Passantin entdeckt. "Die Zeugin wollte noch Erste Hilfe leisten und hat dann ein Messer im Rücken gesehen", so die Polizei. Trotz Reanimationsversuchen durch die Rettungskräfte erlag die 41-Jährige nach zehn Minuten ihren Verletzungen. (APA)