Das amerikanische Duo NASA beschwört auf seinem Debüt mit diversen Gästen wie Tom Waits, David Byrne oder Chuck D den "Geist der Apollo-Mission".

Foto: Anti-/Edel

NASA
The Spirit Of Apollo
(Anti-/Edel)
Squeak E. Clean und DJ Zegon, zwei DJs/Producer aus den beiden Amerikas, versammeln auf ihren zwischen brasilianischen Favela-Beats und sattem Westküsten-HipHop in einem Meer obskurer Samples badenden Tracks illustre Gäste wie David Byrne, Chuck D, Seu Jorge, Method Man, RZA, John Frusciante, KRS-One, Karen O, Tom Waits, Kool Keith, Kanye West, Santogold, Kanye West, Lovefoxxx, Spank Rock oder M.I.A.. Sie sorgen damit für eines der abwechslungsreichsten Alben der laufenden Saison. Die Empfehlung kann auch als Drohung gelesen werden: Das klingt wie eine Stunde FM4 zu guten Zeiten.

ALELA DIANE
To Be Still
(Fargo/Edel)
Die Songwriterin aus Nevada City ist mit Neo-Folk-Star Joanna Newsom befreundet, geht aber selbst mit gezupfter Wandergitarre, knapp gehaltener Begleitband und sich an engen Kurven in der Melodieführung reizend überschlagendem Gesang eher den Weg des Irdischen. Das klingt sehr einnehmend und erinnert mitunter an die große Tragödin Karen Dalton, wenn diese jemals clean geworden wäre.

GOBLIN COCK
Come With Me If You Want To Live!
(Robcore/Trost)
Mummenschanz mit Mönchskutten, ein geschmackloses Cover und Musik, die so klingt, als ob sie Ozzy Osbourne mit schwerem Sodbrand aufgenommen hätte, während der Rest von Black Sabbath gerade drogenbedingt im Führerscheinauffrischkurs gesessen ist. Keine Frau wird dies freiwillig hören, für ältere Buben ist dieser tiefe Metal allerdings ein großer Spaß.

THE LEGENDARY PINK DOTS
Plutonium Blonde
(Roir/Trost)
Die niederländisch-britische Band produziert seit 1980 schrullige Musik zwischen Psychedelia, Avantgarde, Gothic, Elektronik und Tonbandschleifen-Lärm. Die neueste Arbeit zählt dabei zum Besten, was Sänger und Kopf Edward Ka-Spel und Co jemals ablieferten. Verwunschene, Gänsehaut machende Lieder, denen man das Alter der Musiker nicht anmerkt. schach IRCLESQUARE Songs About Dancing And Drugs (!K7/Hoanzl) Der in Berlin lebende Kanadier Jeremy Shaw produziert somnambulen, toxisch verseuchten Technopop auf Songbasis, der dem frühen Morgen im Sinne Leonard Cohens begegnet. Gitarre und Schlagzeug sind auch dabei. Hübsch! (schach / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.3.2009)