Das Baumkomitee will das gesamte Gebäude auf seinen Bauzustand prüfen lassen.

Foto: Standard/Cremer

Wien - Das Baukomitee des Parlaments drängt auf rasche Maßnahmen zur Sanierung der baulichen Mängel im Hohen Haus. Dort, wo "Gefahr im Verzug" vorliegt, müssten sofort Maßnahmen in Angriff genommen werden, "um Gefahrenquellen auszuschalten", lautet die Empfehlung des Gremiums nach seiner Sitzung vom Mittwoch. Komitee-Vorsitzender Wolfgang Großruck (ÖVP) berichtete laut Aussendung der Parlamentskorrespondenz, dass man bereits weitere Gutachten zur Gebäudesituation in Auftrag gegeben habe.

Die Sitzung des Komitees, welches Nationalrats-Präsidentin Barbara Prammer (SPÖ) berät, war nach der Vorlage des Gutachtens von Matthias Rant, der schwere Baumängel konstatiert hatte, einberufen worden. In dem Gutachten hatte der Experte schwere Mängel am Gebäude festgestellt. Unter anderem sei die Dachkonstruktionen in einem "mehr als schlechten Zustand" und bei hohen Schneelasten sogar nur "bedingt tragfähig" - also einsturzgefährdet, heißt es in dem letzte Woche publik gewordenen Bericht des Sachverständigen.

Weitere Gutachten

Da sich das Gutachten von Rant nur auf den Sitzungssaal des Nationalrats und die angrenzenden Räumlichkeiten beschränkt, seien bereits weitere Gutachten über die gesamten Elektroinstallationen sowie über die gesamte Dachfläche in Auftrag gegeben worden, hieß es in der Aussendung der Parlamentskorrespondenz. Großruck will demnach das gesamte Gebäude auf seinen Bauzustand prüfen lassen. Bei der nächsten Sitzung wollen die Fraktionen zu diesem Thema einen gemeinsamen (allerdings nicht bindenden) Entschließungsantrag einbringen. Bis zur Verabschiedung des Budgets im Mai soll eine "konkrete Willensbildung" zur Sanierung der Parlaments vorliegen. Die nächste Sitzung des Baukomitees ist laut Großruck für Ende März bzw. Anfang April geplant. (APA)