Foto: Galerie Thoman

John Armleders Installation "sunny-side up, over easy and soft boiled" in der Innsbrucker Galerie Elisabeth & Klaus Thoman kombiniert aktuelle "Pour" und "Puddle Paintings" sowie neue "Furniture Sculptures" mit Eddie Van Halens handverzierter original Fender-Gitarre.

Das alles in einer Rauminstallation mit dem spiegelbesetzten Wall Paper Blush und einer großen Furniture Sculpture aus zwei Bildern und drei identischen Jean- Prouvé-Wandscheibtischen von 1936. Man sieht: Schon die Materialien, die der Schweizer Künstler verwendet, um sein Anspielungsreich zu inszenieren, sind edel - und entsprechend teuer.

Man kann John Armleders Installation als Parcours durch das halbe vergangene Jahrhundert betrachten, von Fluxus über die Spätachtzigermode Neo-Geo bis hin zu Armleders eigenen Beiträgen zum Handapparat der verwinkelten Referenzforschung; oder das Setting als ausgewählt elegantesten aller abgefuckten Hintergründe begreifen. Vor dem sich trefflich über den Reifeprozess von Stars nachdenken lässt. Schließlich hängt stets alles irgendwie zusammen, und so können sich locker erfahrene Stylisten in einer sentimentalen Runde mit Vogue-Fotografen und Rocklegenden zum Plausch über die Möglichkeiten des Transfers von einst Schönem ins nun echt Teure treffen. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.3.2009)