Investoren anziehen, später Anteile an die Börse: Dazu dient eine der neueren Firmen um die Zeitung Österreich laut Verkaufsinfos, die dem STANDARD vorliegen.
Die Media Invest Österreich GmbH gehörte erst ganz der Ypsilon GmbH, Tochter einer Familienstiftung von Zeitungsgründer Wolfgang Fellner. 2008 übernahm diese Media Invest 21 Prozent an der Verlagsholding Mediengruppe Österreich. Per Kapitalerhöhung wurden daraus 33 Prozent an der Mediengruppe.
Für die Kapitalerhöhung sollten laut Unterlage private Investoren sorgen. Damit verbunden laut Unterlage: "nicht rückzahlbare" insgesamt 21 Millionen Euro für die freie Kapitalrücklage des Verlags. Weitere neun Millionen kämen über "Bankfinanzierung" .Fellner-Stiftung und Ypsilon hätten sich im Frühjahr 2008 per Kapitalerhöhung zu ebenfalls 21 plus 9 Millionen Euro Zuschuss verpflichtet.
Kapitalerhöhung
Fellner erklärt nun auf Anfrage, die Kapitalerhöhung sei "in vollem Umfang bereits am 20. Juni 2008 abgeschlossen" . Details - etwa über erwartete Rücklagen - verrät er nicht. Im Protokoll über die Kapitalerhöhung stehen zehn Millionen Zuschuss - der Ypsilon oder eines Dritten. Die Verkaufsunterlage nennt für neue Investoren den 31. Dezember 2008 als Stichtag.
Nach Investoren suchte laut STANDARD-Infos auch ein Emissär von Kreditgeberin Bank Austria, etwa bei Privatstiftungen. Sie sollten 49,5 Prozent an der Media Invest übernehmen. Bisher im Firmenbuch mit zwölf Prozent: Kurt Miersch, Anwalt, Treuhänder, Schweizer Casino-Verwaltungsrat.
Investoren versprach der Syndikatsvertrag von Media Invest, Miteigentümerin Österreich Zeitungsverlag GmbH (heute 61 Prozent am Verlag) und MediengruppeÖsterreich vom 20. Juni 2008 ein "Exit-Szenario" : die Mediengruppe in vier bis sieben Jahren in eine AG umwandeln, an eine Börse bringen und so Anteile amVerlag verkaufen. Erdacht vor der Wirtschaftskrise. Alternative laut Vertrag:"Trade-Sale" der Anteile; etwa an Medienkonzerne, von denen bisher keiner wahrnehmbar anbiss. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 5.3.2009)