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Einer der gefragtesten Pianisten: Jason Moran

Foto: Reuters/Vidal

Vergangenen Freitag brachte er eine Hommage zu Ehren des 50. Jahrestags von Thelonious Monks berühmtem Tentett-Konzert in der New Yorker Town Hall zur Aufführung. Und für Frühling 2010 ist die Premiere seiner Bigband-Bearbeitung von Alban Bergs "Lulu" (!) geplant. Wenn es denn seine Engagements in den Bands von Cassandra Wilson und Charles Lloyd (am 5. April im Wiener Konzerthaus) erlauben.

Kein Zweifel, Jason Moran ist aktuell einer der gefragtesten Pianisten und Komponisten der New Yorker Szene - und dies auch deshalb, weil er seinen Blick gerne über diverse Tellerränder schweifen lässt. Anno 2003 sorgte Jason Moran mit seiner Bearbeitung von Afrika Bambaataas HipHop-Pioniertat "Planet Rock" für Aufsehen, zwei Jahre zuvor hatte er mit dem beinahe 80-jährigen Free-Jazz-Veteranen Sam Rivers kollaboriert.

Bezüge zu Film und bildender Kunst von Akira Kurosawa bis Jean-Michel Basquiat fehlen nicht. Im aktuellen Opus "Artist in Residence" von 2006 (Blue Note / EMI) ist dem 34-Jährigen aus dem texanischen Houston mit dem von hastigen Schreibgeräuschen übermalten "Cradle Song" ein kleines Meisterwerk gelungen. "Mein Elternhaus war ein aufgeschlossenes", begründete Moran schon vor geraumer Zeit im Standard-Interview seinen breiten Horizont. "Mein Vater ist sehr an modernem Design interessiert und sammelt Bilder und Skulpturen lokaler Künstler. Dazu kommt seine große Plattensammlung mit Musik von James Brown bis zu den Goldberg-Variationen: Ich werde mir erst jetzt bewusst, wie sehr dies mein musikalisches Denken beeinflusst hat." (felb/DER STANDARD, Printausgabe, 4. 3. 2009)