Der Computerhersteller Acer spürt in seinem Deutschlandgeschäft bislang keine Flaute. "Wir haben keinen Einbruch erlebt", sagte Deutschland-Chef Stefan Engel Reuters auf der Branchenmesse CeBIT in Hannover. "Im Gegenteil: Im Januar und Februar haben wir Wachstum verbucht und werden voraussichtlich über das gesamte erste Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahr wachsen - das bezieht sich sowohl auf Stückzahlen als auch auf den Umsatz."

Anteile

Damit setzt sich der Hersteller aus Taiwan in Deutschland bislang von den Prognosen der Marktforscher ab. Die britische Marktforschungsfirma Gartner sagt der Branche für 2009 einen Absatzeinbruch in den etablierten Märkten von 13 Prozent voraus. Acer hat sich als weltweit drittgrößter PC-Hersteller vorgenommen, seinen globalen Marktanteil um zwei bis drei Prozentpunkte auszuweiten. Die Asiaten haben in Deutschland beim PC-Absatz bereits die einst führende Fujitsu Siemens Computers überholt.

"Eine Zurückhaltung in Bezug auf Notebooks sehe ich derzeit nicht, aber das kann noch kommen."

Eine Eintrübung in dem für Acer besonders wichtigen Laptop-Markt sei in Deutschland bislang nicht auszumachen, sagte Engel. "Eine Zurückhaltung in Bezug auf Notebooks sehe ich derzeit nicht, aber das kann noch kommen. Es hängt davon ab, wie sich die Krise in Deutschland entwickelt und ob es zu großen Insolvenzen kommt." Vor allem günstige Mini-Notebooks gingen derzeit gut: "In Bezug auf das Geschäft mit unseren Netbooks sind wir insgesamt hochzufrieden." Alle großen Hersteller bieten inzwischen derartige Geräte mit Bildschirmgrößen zwischen sieben und zwölf Zoll an, den größten Markterfolg verzeichnet in Europa allerdings bislang der ebenfalls in Taiwan ansässige Acer-Konkurrent Asus.

Das nachlassende Interesse an der CeBIT wertete Engel nicht als Frühindikator für schlechte Geschäfte im IT-Sektor. "Wir bemerken natürlich schon, dass wir deutlich weniger Termine haben dieses Jahr". räumte er ein. "In diesem Jahr sind es deutlich weniger Aussteller, wobei ich annehme, dass das ein genereller Trend ist und weniger ausschließlich an der derzeitigen Krise liegt." (Reuters)