Washington - Der US-Geheimdienst CIA hat nach Angaben von Regierungsanwälten 92 Videoaufnahmen von "harten" Verhören mutmaßlicher Al-Kaida-Terroristen zerstört. Die Vernichtung der Aufnahmen sei bereits im November 2005 von der CIA angeordnet worden, nachdem in der Öffentlichkeit und in den Medien die Kritik an umstrittenen Verhörmethoden gewachsen war, berichtete die Washington Post am Dienstag.

Der damalige CIA-Chef Michael Hayden habe argumentiert, dass die Aufnahmen die verhörenden CIA-Mitarbeiter zeigten und für diese damit ein "hohes Risiko" darstellten. Dass die CIA Aufnahmen vernichtet hatte, war bekannt, jedoch war nach Angaben der Washington Post nicht klar, um wie viele Bänder es sich handelte. Zu den umstrittenen Verhörmethoden gehört das sogenannte Waterboarding - ein simuliertes Ertränken.

Bürgerrechtsorganisationen kritisierten die Vernichtung der Videos scharf. Sie hatten bei Bundesgerichten auf deren Herausgabe geklagt. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 4.3.2009)