Wien - Der Kärntner BZÖ-Parteiobmann Uwe Scheuch ist einem von der FPÖ angedachten CDU-CSU-Modell auf Bundesebene nicht abgeneigt: "Ich habe in acht Jahren Politik mit Jörg Haider gelernt, dass man nie etwas gänzlich ausschließen kann", so Scheuch in der Tageszeitung "Österreich" (Dienstag-Ausgabe). "Eine konstruktive Zusammenarbeit kann durchaus Sinn machen. Sie beginnt mit gemeinsamen Anträgen und kann bei einem CDU-CSU-Modell enden".

Offen lässt der Kärntner BZÖ-Chef die Frage nach einer kompletten Wiedervereinigung mit der FPÖ: "Eine Wiedervereinigung ist in der jetzigen Phase nicht in Diskussion. Ich spreche bewusst von jetziger Phase, weil ich gelernt habe, dass Strategien auf 10 Jahre hinaus in der Politik keinen Sinn machen", so Scheuch.

Meinungen wechseln

Zwischen FPÖ und BZÖ flammen seit der Trennung 2005 immer wieder Debatten über Wiedervereinigung bzw. Wahlkooperationen auf, in der Regel nach Wahlgängen. Diesmal ist es die FPÖ, die eine Kooperation nach CSU/CDU-Modell wünscht. Nach der Graz-Wahl im Jänner 2008 hatten die Blauen noch den BZÖ-Vorschlag nach einem Listenbündnis als "peinlichen und lästigen" Anbiederungsschub zurückgewiesen.

FPÖ-Chef Heinz Christian Strache ändert sogar noch schneller seine Meinung: Nachdem er am Abend der Landtags-Wahlen in Kärnten und Salzburg den Orangen eine Zusammenarbeit nach CSU/CDU-Modell unterbreitet hat, meint er nun in einer Vorabmeldung der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Es war ein Angebot. Und dieses Angebot wurde brüsk ausgeschlagen". Er wolle das nicht mehr weiter betreiben: "Das hat sich für mich erledigt." In der "ZiB" am Montagabend wurde er hingegen neuerlich mit dem Kooperations-Vorschlag zitiert.

2007 hatte Strache noch wiederholt betont, eine "eidesstattliche Erklärung" unterschrieben zu haben, wonach er "solange ich Parteiobmann der Freiheitlichen Partei bin, keinerlei Plattformen mit einem BZÖ eingehe" werde. (APA)