Moskau - Scharfe Proteste in Moskau werfen einen Schatten auf den diesjährigen "Eurovision Song Contest": Dutzende Mitglieder der Kreml-treuen Jugendorganisation Junges Russland demonstrierten am Montag lautstark gegen den georgischen Beitrag, in dem sie eine Beleidigung ihres Ministerpräsidenten Wladimir Putin sehen.

"Unpolitischer Wettbewerb"

"Der Song richtet sich nicht nur gegen Putin, er trifft das gesamte russische Volk", sagte der Vorsitzende von Junges Russland, Maxim Mischtschenko, am Rande der Kundgebung unweit der geschlossenen georgischen Botschaft. "Ich denke, niemand darf einen unpolitischen Wettbewerb für eine politische Show missbrauchen, um Widersacher zu beschimpfen", sagte er weiter.

Georgien schickt die Popgruppe Stephane and 3G zum Song Contest im Mai nach Moskau. Deren auf Englisch vorgetragenes Lied "We don't wanna put in" klingt auf der Bühne wie "Wir wollen Putin nicht". Die Proteste am Montag könnten nur ein Vorspiel sein für den Empfang, den der Song im Mai in Moskau erhalten wird. Seit dem kurzen Krieg zwischen Russland und Georgien im vergangenen August um die abtrünnige georgische Region Süd-Ossetien herrscht zwischen Moskau und Tiflis Eiszeit. (APA/AFP)