Wien - Prunkvolle Grabbeigaben aus einem bei den Bauarbeiten für die neue Ausstellungshalle der Albertina entdeckten römischen Gräberfeld zeigt das Wiener Naturhistorische Museum ab Mittwoch (4. März) in der Ausstellung "Reiche Römer in Vindobona". Mit insgesamt 150 Brand- und Körpergräbern des 2. bis 4. nachchristlichen Jahrhunderts handelt es sich bei dem im Jahr 2000 entdeckten Gräberfeld um den größten römischen Friedhof Wiens. Die gefundenen Schmuckstücke, Glas- und Keramikerzeugnisse werden in der bis 1. Juni laufenden Schau erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

 

 

Foto: Naturhistorisches Museum

Unter den gezeigten Zeugnisse der römischen Goldschmiedekunst befindet sich auch ein fein gearbeitetes Paar Ohrgehänge aus Gold mit Smaragden und Granaten, sowie ein wertvoller, eigentlich aus dem Rheinland stammender sogenannter Trierer Spruchbecher. Mit 3D-Animationen und Fotos von Modellen in historischer Tracht will die Ausstellung nach Angaben des Museums auch ein Stück römische Alltagskultur wieder aufleben lassen.

Foto: Naturhistorisches Museum

Bei den von der Forschungsgesellschaft Wiener Stadtarchäologie geborgenen und von Anthropologinnen des Naturhistorischen Museums Wien untersuchten Knochenresten wurde festgestellt, dass der Gesundheitszustand der feinen römischen Gesellschaft nicht der beste war: "Ernährungsbedingte Mangelerkrankungen waren an der Tagesordnung. Weiters weisen Knochenhautentzündungen und Zahnschmelzdeformationen auf chronischen Vitamin C- und Eisenmangel hin. Frisches Obst und Gemüse dürfte also nicht auf dem täglichen Speiseplan gestanden haben", heißt es.

Foto: Naturhistorisches Museum

 

"Kein Wunder, dass nur 6 Prozent der Gesamtbevölkerung älter als 40 Jahre wurde und die 45- bis 60-jährigen sich die Bezeichnungen seniores oder gar senes (Greise) gefallen lassen mussten ..." (APA)

Naturhistorisches Museum, Öffnungszeiten: Donnerstag bis Montag 9-18.30 Uhr, Mittwoch 9-21 Uhr, Ausstellungsbeginn: 4. März.

Foto: Naturhistorisches Museum