Wien - Der Kunstraum Niederösterreich in der Wiener Herrengasse zeigt vom 6. März bis 25. April "Konturen": Für die Ausstellung hat Peter Brandlmayr vom Institut für Wissenschaft und Forschung  Künstler und Wissenschaftsforscher eingeladen, sich mit den in den Medien präsenten Darstellungen von Wissenschaftern auseinanderzusetzen. Neun Künstler und fünf Wissenschafter nehmen teil.

Gegenstand der Auseinandersetzung sind sowohl die Erwartungen als auch die Ängste der Gesellschaft an die Wissenschaft. Versucht wird auch, die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft auszuloten. War das Bild des Wissenschafters früher inmitten von Klischees zwischen Held und Scharlatan, Retter und Zerstörer angesiedelt, erscheint die Sichtweise heute teilweise nüchterner.

Position des Wissenschafters

Durch Imitation, Überspitzung oder Störung wird versucht, gängige Klischeevorstellungen zu brechen. Greifbar gemacht wird das klassische Bild des Wissenschafters beispielsweise anhand eines großen Lesetisches, der die Funktion einer Bibliothek übernimmt. Die Besucher sind eingeladen, in Romanen, Biografien und anderen Dokumenten zu unterschiedlichen historischen und literarischen Figuren aus der Wissenschaft nachzulesen und so, am Lesetisch sitzend, die tradierte Position des Wissenschafters einzunehmen, selbst zu recherchieren und nachzuforschen. Im Sinne einer Laborsituation bleibt dabei den Besuchern die Feststellung überlassen, ob bzw. inwieweit Kunst und Wissenschaft einander in konkreten Themenstellungen ergänzen können.

Zur Ausstellungsvermittlung finden zwei Führungen statt: Am 19. März um 19.00 Uhr mit der Wissenschaftsforscherin Ulrike Felt, am 2. April, ebenfalls um 19.00 Uhr, mit der Künstlerin Judith Fegerl. Der Katalog zur Ausstellung erscheint zur Eröffnung und ist um zehn Euro erhältlich. Die Schau ist Teil einer umfassenden Reihe an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst, die ein Semester lang unter dem Titel "Konturen 09" am Institut für Wissenschaft und Forschung läuft, heißt es in der Aussendung des Kunstraums NÖ. (APA)