Die Lawinengefahr ist noch nicht ausgestanden: Aus dem Skigebiet Mellau (Bregenzerwald) ist am Montagnachmittag ein Lawinenabgang gemeldet worden. Das rund 500 Meter lange und 30 Meter breite Schneebrett löste sich laut Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) gegen 14.15 Uhr und ging im Bereich der Talabfahrt nieder. Nach einer Sicherheitssuche der Einsatzkräfte konnte Entwarnung gegeben werden, es wurde niemand verschüttet, hieß es vonseiten der Bergbahnen Mellau.

Zunächst war nach einem Wintersportler gesucht worden, der unter den bis zu zwei Meter hohen Schneemassen vermutet wurde. Der Mann wurde später im Skigebiet unverletzt aufgefunden, hieß es.

Aufgrund akuter Lawinengefahr wird ab Montag die Rauriser Landesstraße (L112) in Rauris von 21.00 Uhr bis Dienstag, frühestens 8.00 Uhr ab dem Bereich "Bruderhof" komplett gesperrt. Die Sperre gilt ausnahmslos für den gesamten Verkehr, Umfahrungsmöglichkeit besteht keine. Am Dienstag gegen 8.00 Uhr wird dann nochmals entschieden, ob die Sperre aufgehoben wird oder weiterhin aufrecht bleibt, teilte die Polizei mit.

Steiermark: Orte nicht erreichbar

In der Obersteiermark sind weiterhin die beiden Ortschaften Gschöder und Weichselboden mit rund 50 Bewohnern auf dem Straßenweg nicht erreichbar, Hengst- und Koppenpass an der Grenze zu Oberösterreich blieben "zu". In Osttirol wurde am Montagvormittag die Landesstraße bei Innervillgraten meterhoch verschüttet.

Zehn Häuser im Ortsteil Maxer waren nicht erreichbar. Eine Suchaktion der Bergrettung am Lawinenkegel brachte keine Hinweise darauf, dass Menschen von der Lawine erfasst wurden. Zu Mittag überflogen Experten das Gebiet mit einem Hubschrauber, um die Gefahr weiterer Großlawinen zu erkunden.

Sperre der Felbertauernstraße

Die Felbertauernstraße, die einzige direkte Verbindung zwischen Osttirol und Salzburg, wurde am Montag neuerlich gesperrt. Wer von Matrei nach Mittersill möchte, muss großräumig ausweichen, entweder über den Brenner oder über die Autoschleuse der Tauernbahn zwischen Böckstein und Mallnitz. Dafür wurde der Weg von der Stadt Salzburg nach Lofer wieder kürzer: Das Kleine Deutsche Eck war wieder passierbar.

Mehrere Lawinenabgänge hatten am Sonntag Suchaktionen in Tirol ausgelöst. In Kals am Großglockner (Bezirk Lienz) wurde nach dem Abgang eines Schneebrettes eine Person lebend geborgen. Weil die Lawine auf eine präparierte Piste abgegangen war, wurde nach weiteren Verschütteten gesucht. Schließlich wurde die Suche abgebrochen, nach Erkenntnis der Bergrettung es kam keine weitere Person zu Schaden.

Im Bezirk Imst wurden ein Mann und seine beiden minderjährigen Söhne von Schneemassen rund 50 Meter mitgerissen. Bergretter retteten die Verschütteten rechtzeitig. Im Stubaital wurde ein Tourengeher von seinen Kameraden nach einem Lawinenabgang ausgegraben. (APA)