Bild nicht mehr verfügbar.

Raf Simons für Jil Sander

Foto: APA/EPA/Giulio di Mauro

Bild nicht mehr verfügbar.

Roberto Rimondi und Tommaso Aquilano für Gianfranco Ferré

Foto: Reuters/Alessandro Garofalo

Mailand - Frauen tragen in der kommenden Herbst/Winter-Saison keine Kleider, sondern Skulpturen. Zumindest, wenn sie Mode von Jil Sander kaufen. Raf Simons, der belgische Kreativdirektor der deutschen Nobelmarke, ließ sich vom französischen Keramikkünstler Pol Chambost inspirieren. Er zeigte am auf der Milano Moda Donna Kleidungsstücke, die wie aus Stoff gemeißelt scheinen.

Spirale um den Körper

Raf Simons verzichtet dabei auf jegliche Muster und konzentriert sich voll auf die Form. So löst sich die obere Lage eines Kleides ab und windet sich wie eine Spirale um den Oberkörper. Kragen wirken, als hätte sie ein Bildhauer ausgearbeitet. Simons wählt dabei zu einer dominierenden Farbe stets einen leuchtenden Akzentton.

So trifft Grau auf Zitronengelb, Schwarz auf Mandarinenorange. Andere Kleidungselemente wiederum erhalten eine übersteigert runde Formgebung. In einem zweiten, sehr puristischen Teil der Kollektion mit viel edlem Kaschmir, kragenlosen Mänteln und kurzärmligen Kleidern erweckte der Designer einige Jil-Sander-Klassiker zu neuem Leben.

Viel Geometrie

Bei Gianfranco Ferre wird die runde weibliche Körperform mit scharfen, kantigen Silhouetten kontrastiert. Roberto Rimondi und Tommaso Aquilano, die beiden Designer des Mailänder Modehauses, zeigten eine starke Kollektion, mit der sie die Handschrift des 2007 verstorbenen Ferrés würdigen und dennoch ihren eigenen Stil einbringen.

Es liegt viel Geometrie in den Schnitten, etwa wenn sich matte und glänzende Stoffe linear aneinanderfügen. Auch die eigentlich verspielten Rüschen werden in Reih und Glied diszipliniert. Strenge Kostüme und Mäntel bestehen neben Kleidern mit dramatischen Faltenwürfen.

Zukunftshoffnung

Gabriele Colangelo hat im vergangenen Jahr den wichtigsten italienischen Nachwuchswettbewerb gewonnen und gilt derzeit als eine der großen Zukunftshoffnungen. In Mailand bewies er, welches Potenzial in ihm steckt. Colangelo präsentierte gekonnt ausbalancierte Asymmetrien, raffiniert eingesetzte Stickereien und Drapierungen sowie eine Pelzverarbeitung, die dem Material jegliche Schwere nimmt.

Voluminös geschnittene Mäntel, allen voran der Trenchcoat, Tweedkleider und lose als Accessoire zu tragende Pelzkragen mit Karo- Innenseite bestimmten schließlich das Bild der englischen Marke Burberry Prorsum. (APA/dpa)