Kairo - Knapp eine Woche nach einem tödlichen Bombenattentat auf Touristen in Kairo hat ein Unbekannter einen Brandanschlag in einer U-Bahn-Station in der ägyptischen Hauptstadt verübt. Der Mann schleuderte nach Angaben von Sicherheitskräften am Samstag einen Brandsatz auf den Bahnsteig, auf dem sich zahlreiche ägyptische Familien und Pendler drängten. Verletzt wurde niemand. Der Täter konnte entkommen. Sein Motiv war zunächst unklar.

Am vergangenen Wochenende war bei einem Bombenanschlag auf einem belebten Platz nahe dem historischen Marktviertel Khan-el-Khalili im Osten Kairos eine junge Französin getötet worden. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter auch ein Deutscher.

Am Freitag stach ein Ägypter in demselben Stadtteil auf einen Lehrer aus den USA ein und fügte ihm mit einem Taschenmesser eine zwei Zentimeter lange Schnittverletzung im Gesicht zu. Der Täter sei erst vor wenigen Monaten aus der Psychiatrie entlassen worden, berichteten staatliche Medien. Der 46-jährige sei im Jahr 2000 in eine Klinik eingeliefert worden, nachdem er Touristen und Polizeibeamte attackiert habe. Nach seiner Festnahme am Freitag hatte der Mann ägyptischen Medien zufolge gesagt, er hasse Ausländer und sei wütend über die jüngste Offensive Israels im Gazastreifen. Der Lehrer arbeitet an der amerikanischen Schule in Alexandria.

Islamische Extremisten haben dem Tourismus-Geschäft in Ägypten in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit Bombenanschlägen und Schießereien zugesetzt. Der Tourismus macht sieben Prozent der ägyptischen Wirtschaftsleistung aus. (APA/Reuters)