New York - Die Bank of America bewertet in ihren Büchern Kredite mit 44 Mrd. Dollar (34,8 Mrd. Euro) über dem aktuellen Marktwert. Ein Sprecher erklärte am späten Freitagabend bei der Übergabe des Jahresberichts an die US-Regulierungsbehörde das Missverhältnis damit, dass die Darlehen bis zur Fälligkeit gehalten werden sollen und nicht zum Verkauf gedacht seien. Damit setzt die Bank bei der Bilanzierung voraus, dass die Kredite nicht ausfallen. Der Finanzmarkt dagegen preist offenbar ein Ausfallrisiko ein.

Die Bank of America gab an, das Jahr 2008 mit Krediten über 886,2 Milliarden Dollar beendet zu haben, bewertete deren Marktwert aber mit 841,6 Milliarden Dollar. Aus dem Bericht wird zudem deutlich, wie sehr das Geldhaus im Jahresverlauf mit den Verlusten aus dem Kreditgeschäft zu kämpfen hatte, inklusive der Ausfälle durch Hypotheken und Kreditkarten. So musste die Bank über 230.000 Hypotheken anpassen, um eine Zwangsversteigerung zu verhindern. Daneben offenbart der Bericht, dass die Investmentsparte der Bank im vergangenen Jahr an jedem vierten Handelstag über zehn Millionen Dollar verloren hat.

Seit Beginn der Kreditkrise Mitte 2007 musste das Institut Verluste aus dem Kreditgeschäft und Abschreibungen von über 60 Milliarden Dollar vermelden. Am Freitag beendeten die Aktien des Konzerns die Handelswoche mit einem Abschlag von 25 Prozent bei 3,95 Dollar. Nach Bekanntgabe der Teilverstaatlichung der Citigroup waren an der Wall Street Bankentitel massiv unter Druck geraten. Anleger befürchteten, dass auch weiteren Geldhäusern eine Teilverstaatlichung droht. (APA/Reuters)