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Auf dem "Kleinen Wegerl" sind Liebespaare beim ersten Kuss ganz und gar ungestört.

Foto: Uwe Zucchi dpa
Grafik: DER STANDARD

Wie wichtig einst die Verbindung durch das Tal der Schwechat bei Baden war, beweisen die zwei Burgen - Rauheneck und Rauhenstein -, die den Eingang ins Helenental bewachten. Das durch ein Lied berühmt gewordene "Kleine Wegerl", auf dem beim ersten Kuss eines Liebespaares sogar die Bäume wegschauen, ist eine alte Route, die aus dem Wiener Becken nach Westen führte.

Auf ihr wanderten schon die Menschen der Steinzeit. Bei Grabungen in der Königshöhle im Jahr 1892 stießen die Forscher auf so viele Relikte aus der späten Jungsteinzeit, dass diese Kultur nach der Thermenstadt Baden benannt wurde. Auf dem Kleespitz entstand in der Bronzezeit eine durch Depotfunde nachgewiesene Siedlung. Die am Weg liegende Cholerakapelle wurde errichtet, da die Pest der Jahre 1830 und 1831 die Gegend verschonte.

Schließlich passiert der Wanderer auch den Urtelstein, durch den heute die Straße führt. Am Fuß des durch Kletterrouten erschlossenen Felsens fanden Hinrichtungen statt, weshalb das nahe Wirtshaus den Namen "Zur Jammerpepi" erhielt. Entlang der Schwechat kommen Eisvogel und Wasseramsel vor, was auf eine ausgezeichnete Wasserqualität schließen lässt.

Die Route: Bei der Kirche St. Helena am westlichen Rand Badens - Endstation der lokalen Buslinie - quert man die Schwechat und wandert am rechten Ufer ein Stück flussabwärts, dann zweigt scharf nach rechts die blaue Markierung ab, die zur Ruine Rauheneck führt. Gehzeit eine Dreiviertelstunde.

In einer weiteren Viertelstunde erreicht man auf der blauen und roten Markierung die interessante Königshöhle. Nach kurzem Abstieg geht es in einen Sattel beim ehemaligen Jägerhaus und dann auf der roten Markierung hinab zur Schwechat und über den Steg zum Gasthaus Cholerakapelle. Ab Königshöhle 1 1/2 Stunden. Hinauf zur Cholerakapelle (blau) und in einen Sattel. Dort hält man sich rechts und wandert auf einer Forststraße - schlecht markiert - am Hang des Kleespitz bis zum Sender auf dem Schwarzenberg.

Blau markiert ist der Abstieg entlang einer Felsgruppe, nahe der Straßenkreuzung wechselt man ans rechte Flussufer und kehrt zum Ausgangspunkt zurück. Ab Gasthaus Cholerakapelle 1 1/2 Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/28.2./1.3.2009)