London - Der britische Holocaust-Leugner David Irving glaubt nach der jüngsten Erklärung des traditionalistischen Bischofs Richard Williamson, der am Donnerstag um Vergebung für seine empörenden Aussagen zum Holocaust gebeten hat, nicht an ein Ende der Kontroverse. "Dazu werden ihn seine Pius-Brüder gedrängt haben. Das wird ihm aber auch nicht helfen", sagte Irving der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in London. Er selbst habe dem Bischof nach dessen Rückkehr nach Großbritannien eine Unterkunft angeboten. "Ich bin gerne bereit, ihn bei mir aufzunehmen." Der Bischof habe sich aber bisher noch nicht bei ihm gemeldet. "Er wird bei der Pius-Bruderschaft in Wimbledon sein", meinte Irving.

Irving, der sich als Historiker ausgibt, bestätigte, mit Williamson vor dessen Ausreise aus Argentinien in Kontakt gewesen zu sein, um ihn zu beraten. Aus einem E-Mail-Wechsel mit Irving geht hervor, dass Williamson Beratung bei dem deutschen Anwalt Maximilian Krah gesucht hatte. Das Büro Fetsch Rechtsanwälte in Dresden wollte dies jedoch auf dpa-Anfrage nicht kommentieren. Ob ein Kontakt zu Williamson bestehe, falle unter die Verschwiegenheitspflicht von Anwälten, sagte der Advokat Daniel Adler. Krah selbst war zunächst nicht zu erreichen.

Irving war in Österreich wegen Leugnens nationalsozialistischer Verbrechen zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, aber vorzeitig aus der Haft freigelassen worden. Er lebt in Windsor westlich von London. Williamson habe er auf einer Gartenparty bei sich zu Hause im vergangenen Oktober kennengelernt. (APA/dpa)