Lass die Sonnen in deinen Wagen. Mit einer Klimaanlage wird's erträglich und für die Umwelt unnötig belastend.

Foto: Renault

Der Trend zu kastenförmigen Kleinwagen mit mächtigen Kühlergrillen und riesigen Panoramaglasdächern, wie etwa der Renault Kangoo oder der Citroën C3 Picasso, ist, umwelttechnisch gesehen, nicht unbedingt vorteilhaft. Es handelt sich dabei zwar vom Konzept her um sehr vernünftige Autos, weil sie einen sehr hohen Nutzwert haben, durch die große Querschnittsfläche und die pummelige Frontgestaltung (mäßiger CW-Wert) bieten sie aber der Luft viel Widerstand, was sich letztlich auch in den Verbrauchswerten niederschlägt, die spürbar höher sind als bei herkömmlichen Kleinwagen.

Der größere Luftwiderstand macht sich weniger in der Stadt, aber doch sehr stark auf der Autobahn bemerkbar. Außerdem spielt das im Fall des C3 Picasso um mehr als 200 kg höhere Gewicht auch eine Rolle. Das heißt, wer das tolle Raumangebot ohnehin nicht nützt, ist mit einem normalen Kleinwagen besser dran.

Kritisch zu sehen sind aber auf jeden Fall die riesigen Panoramaglasdächer, die durch ihren deftigen Preis auch noch hübsche Summen in die Kassa der Autohersteller spülen. Die Sonne heizt durch sie das Auto gnadenlos auf, das Rollo, das man zuziehen kann, reicht gerade dazu aus, dass man im Sommer nicht gleich kollabiert. Ohne Klimaanlage ist so etwas ohnehin undenkbar. Auf jeden Fall ist diese schwer unter Stress, um die Hitze zu bändigen, was sich auch negativ auf den Verbrauch auswirkt.

Und noch ein Problem: Ein Glasdach ist deutlich schwerer als ein Blechdach, damit rückt der Schwerpunkt des Wagens nach oben, was der Fahrdynamik nicht förderlich ist. Beim C3 Picasso beispielsweise gibt es das Glasdach nur in Verbindung mit ESP - das legt den Verdacht nahe, dass er ohne ESP beim Elchtest glatt umkippen würde. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/27.2.2009)