Ein rauer Bärenjäger, ein sanftäugiger Zoodirektor und eine tappsige Tierschützerin stolpern mit allerlei unsinnigen Ideen durch die Tiroler Berge, wenn Felix Mitterer (Buch) und Xaver Schwarzenberger (Regie) Bruno, den österreichisch-bayerischen Problembären, ins TV bringen (am Mittwoch im ORF).

Foto: ORF/SATEL/Bernhard Berger

Der Jäger namens Hubert Wolfgruber (Fritz Karl) spricht nach einem Ausflug in den Rockys mit amerikanischem Akzent und hat ein Trauma zu verarbeiten (große Angst vor Bären), während die Tierschützerin Linde (Nadeshda Brennicke), die zunächst einen Braun- nicht von einer Brombeere unterscheiden kann, sich nächtens im Plüschkostüm ins Gestrüpp schlägt, um ein wenig mit dem armen, verfolgten Wildtier zu kuscheln.

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Realismus ist nicht der TV-Schnulze erste Pflicht. Die drei zwangsläufig aneinandergeketteten Antagonisten sinken denn auch gelegentlich von für Bruno vorgesehenen Betäubungspfeilen aus dem gegnerischen Blasrohr getroffen in sanftem Schlafe zu Boden - um, erwacht, dem Schützen, dem Schelm, neckisch auf die Schulter zu klopfen. So ein Schlingel auch!

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Im Tal befehligt unterdessen ein gemütlicher Bürgermeister (Erwin Steinhauer) mit biederen Witzen (über die bayerischen Kollegen) seine Bären-Arbeitsgruppe. Spätestens, als er zwei Experten aus Finnland einfliegen lässt, die sich als die trinkfreudigsten Mitglieder der Leningrad Cowboys entpuppen, läuft "Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno" endgültig aus dem Ruder. Mit den Wodkaflaschen taucht nun auch ein waschechter Indianer (aus dem Yellowstone-Nationalpark?) auf.

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Am Ende muss sich Linde schweren Herzens zwischen Jäger und Tiergärtner entscheiden - das mit den Himbären hat sie aber inzwischen begriffen. (Isabella Hager/DER STADNARD, Printausgabe, 27.2.2009)

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