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Ferdinand Georg Waldmüllers "Die unterbrochene Wallfahrt" aus den Liechtenstein-Sammlungen

Foto: APA/Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein

Paris - Der Pariser Louvre widmet dem bedeutendsten österreichischen Kunstmaler des Biedermeier, Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865), die erste Einzelausstellung in Frankreich. Bei der Retrospektive, die bis zum 18. Mai in Paris zu sehen ist, werden rund 40 Porträts, Landschaftsbilder, Stillleben und Genrebilder präsentiert, die mehrheitlich aus der umfangreichen Sammlung des Wiener Belvedere stammen. Die Schau kommt anschließend in einer erweiterten Version von rund 100 Bildern vom 9. Juni bis zum 11. Oktober ins Belvedere.

"Es war wichtig für uns, dass dieser bedeutendste österreichische Maler nun endlich auch in Frankreich einem breiteren Publikum bekanntgemacht wird", sagte Ausstellungskommissarin Elisabeth Foucart-Walter am Mittwoch bei einer Presseführung, an der sich auch die Konservatorin der Belvedere-Sammlungen des 19. Jahrhunderts, Sabine Grabner, beteiligte. "Der Louvre hat sich gerne dazu bereiterklärt, zum Auftakt der Belvedere-Schau eine kleinere Auswahl der Bilder in seinen eigenen Räumlichkeiten vorzustellen", so Grabner.

Die Ausstellung beginnt mit zwei Bildern aus dem Jahr 1833, die sich im Eigentum des Louvre befinden. Es handelt sich um zwei Landschaftsbilder des Prater, bei denen man laut Foucart-Walter "fast den Eindruck hat, dass es sich um zwei Porträts von Bäumen handelt, in denen die Menschen eine ganz zweitrangige Rolle spielen". Ausgestellt wurde auch eine Leihgabe des Museums von Chateauroux, auf dem Evelyne Hanska zu sehen ist, die in den letzten sechs Monaten seines Lebens die Ehefrau von Honoré de Balzac war. Weitere Leihgaben stammen vom Fürsten von Liechtenstein, insbesondere ein bisher nur selten ausgestelltes sizilianisches Landschaftsbild, und ein Landschaftsbild vom Wienerwald aus dem Jahr 1862, das aus der Narodni Galerie in Prag stammt.

Waldmüllers Werke wurden schon in der Vergangenheit mehrmals in Frankreich ausgestellt. Das erste Mal war dies 1867, zwei Jahre nach dem Tod des Künstlers, der Fall, als zwei seiner Gemälde bei der Weltausstellung in Paris zu sehen waren. Darunter befindet sich auch das Gemälde "Die Suppe im Kloster" (1858), das bei der Ausstellung im Louvre ebenfalls ausgestellt ist. Im Rahmen einer großen Retrospektive zur österreichischen Kunst waren 1937 insgesamt 22 Bilder von Waldmüller im Pariser "Jeu de Paume" zu sehen. Vier von diesen sind auch in der aktuellen Louvre-Ausstellung zu sehen. Bei der Ausstellung "Kunstwerke der österreichischen Malerei" waren 1994/95 im Pariser Museum Marmottan schließlich sechs Werke des Künstlers zu sehen. (APA)