Rom - Die italienische Polizei hat einen bulgarischen Menschenhandel-Ring zerschlagen, der minderjährige Bulgarinnen aus Roma-Familien nach Italien schleuste, um sie als junge Bräute an Roma-Clans zu verkaufen. Die Mädchen wurden als Taschendiebinnen in Rom und in anderen italienischen Städten ausgenutzt. Elf Bulgaren wurden wegen Menschenhandels festgenommen.

Geführt wurden die Ermittlungen von der Polizei in Triest und in Bulgarien. Die Festgenommenen werden beschuldigt, einen Ring aufgebaut zu haben, der von armen Roma-Familien Mädchen um 2.000 Euro "erwarb", um sie dann in Italien weiter zu verkaufen. Die Mädchen wurden über den italienisch-österreichischen Grenzübergang von Tarvis nach Italien geschleust, berichtete die Polizei.

Die Ermittlungen waren vor einigen Jahren eingeleitet worden, nachdem den bulgarischen Behörden das Verschwinden von 18 minderjährigen Mädchen gemeldet worden war. Die Behörden hatten festgestellt, dass fünf von ihnen nach Italien gelangt waren. Bereits im Mai 2006 wurden 41 Bulgaren festgenommen. (APA)