Mosul - Nach dem Beschuss einer US-Patrouille durch irakische Polizisten im Norden des Landes ist ein US-Soldat gestorben. Einer von vier verwundeten US-Soldaten sei seinen Verletzungen erlegen, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Dienstag in Washington. Zudem wurde ein irakischer Übersetzer getötet.

Nach übereinstimmenden Berichten hatten zwei Polizisten bei einem Besuch der US-Soldaten in der Polizeizentrale von Mosul plötzlich das Feuer eröffnet. Danach flüchteten sie. Nach Angaben des US-Offiziers Bill Buckner handelt es sich bei den Tätern um Angehörige örtlicher Volksstämme. Polizei und US-Armee leiteten eine Fahndung ein.

"Krimineller Vorfall"

Die irakische Regierung verurteilte den Vorfall. Der Beschuss der US-Soldaten sei ein "krimineller Vorfall", der nicht für die Ansichten der irakischen Regierung oder der Polizei des Landes stehe, sagte ein Vertreter des irakischen Innenministeriums.

Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben über die Zahl der Opfer gegeben. Buckner gab an, bei dem Vorfall seien drei US-Soldaten verletzt worden. Er widersprach damit einem Vertreter des irakischen Innenministeriums, der gesagt hatte, vier US-Soldaten und deren Übersetzer seien bei dem Angriff getötet worden. Ein weiterer irakischer Übersetzer wurde den Angaben zufolge verletzt.

Mosul ist die Hauptstadt der Provinz Niniwe. Die von 1,5 Millionen Sunniten, Schiiten, Kurden und Christen bewohnte Stadt gilt mittlerweile als eine Hochburg des irakischen Ablegers des Terrornetzwerkes Al-Kaida, seit dessen Anhänger aus Bagdad und anderen Teilen des Landes vertrieben wurden. Mit Unterstützung der US-Armee führt das irakische Militär seit vergangenem Mai eine Offensive gegen die Aufständischen in der Region. Dennoch kommt es immer wieder zu Anschlägen. (APA/AFP)