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Chodorkowski war im Oktober 2003 festgenommen und im Mai 2005 nach einem langen Prozess wegen Finanzbetrugs und Steuerhinterziehung zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Foto: Reuters/Tatyana Makeyeva

Moskau - Die russische Justiz hat den Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen den Ex-Chef des russischen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, fallengelassen. Die Vorwürfe des früheren Zellengenossen Alexander Kutschma würden nicht weiter verfolgt, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch unter Berufung auf eine Entscheidung des zuständigen Richters. Chodorkowski war am Dienstag aus seinem Gefängnis in Sibirien nach Moskau gebracht worden, wo er ab Dienstag kommender Woche wegen Unterschlagung erneut vor Gericht steht.

Kutschma hatte Chodorkowski homosexuelle Belästigungen vorgeworfen und eine Entschädigung von 500.000 Rubel (umgerechnet knapp 11.000 Euro) beantragt. Dieses Verfahren wird nun eingestellt. Chodorkowski, der 2005 schon einmal zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, muss sich allerdings in dem Untreue-Verfahren gemeinsam mit seinem ehemaligen Mitarbeiter Platon Lebedew verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen 1998 und 2003 illegale Transaktionen im Wert von umgerechnet 19 Milliarden Euro vorgenommen zu haben. Der Sprecher von Chodorkowskis Anwaltsteam, Maxim Dbar, sagte am Dienstag, dass der ehemals reichste Mann Russlands zu einer Haftstrafe von bis zu 22,5 weiteren Jahren Haft verurteilt werden könnte. (APA)