Washington - Der niederländische Abgeordnete Geert Wilders wird am Donnerstag auf Einladung des republikanischen US-Senators Jon Kyl im Kongressgebäude in Washington seinen umstrittenen anti-islamischen Kurzfilm "Fitna" zeigen. Das teilte Kyls Sprecher Ryan Patmintra am Montag mit.

Mit einem ähnlichen Vorhaben in Großbritannien war Wilders Anfang des Monats gescheitert. Auch dort wollte er auf Einladung eines Mitglieds des Oberhauses den Film zeigen. Die britische Regierung belegte den Rechtspopulisten jedoch wegen Islam-feindlicher Äußerungen mit einem Einreiseverbot. Er sei nicht willkommen, weil er eine Bedrohung für "die Harmonie der Gemeinschaft und damit die öffentlichen Sicherheit" darstelle, erklärte die Regierung.

Die Vorführung des Films in einem Raum des US-Senats soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Zugelassen sind den Angaben zufolge nur Kongressmitglieder und deren Mitarbeiter. Der Besuch einer solch umstrittenen Person wie Wilders im Kapitol ist ungewöhnlich.

Ermittlungen wegen Volksverhetzung

In den Niederlanden wird gegen Wilders wegen Volksverhetzung ermittelt. 2007 hatte er erklärt, der Koran sollte ebenso wie "Mein Kampf" verboten werden, weil beide Bücher Abschnitte enthielten, die im Widerspruch zu westlichen Werten stünden. Sein Film "Fitna" sorgte im März 2008 weltweit für Aufsehen und für Empörung in der islamischen Welt.

Führende Senatoren, darunter der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid, wollten sich zu der Einladung Wilders durch Senator Kyl nicht äußern. Kyls Sprecher Patmintra sagte, der Senator tue dies, "weil Leute, die den Mut haben, auf die Bedrohung durch militante Islamisten hinzuweisen, allzu oft geschmäht und bedroht werden". (APA/AP)