Bratislava - Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Slowakei hat sich angesichts der globalen Krise der Autoindustrie in den vergangenen Monaten dramatisch beschleunigt. Seit Oktober haben 156 Unternehmen bei den Arbeitsämtern Massenkündigungen avisiert - 3.100 Jobs wurden bereits gestrichen, insgesamt sind 12.150 Leute bereits bei den Arbeitsämtern zur Kündigung vorgemerkt.

Allein im Jänner hätten sich 38.600 Menschen als arbeitslos registrieren lassen, um 40 Prozent mehr als im Dezember 2008, berichtete die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny". Insgesamt sind in der Slowakei 269.465 Menschen ohne Arbeit, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,03 Prozent. Damit hat die Arbeitslosigkeit den höchsten Stand seit Februar 2007 erreicht. Dem stehen offiziell nur 9.100 freie Stellen gegenüber. Probleme haben vor allem kleinere Autozulieferer.

Die Postbank-Analystin Eva Szararsova geht davon aus, dass bis zum Sommer weitere 30- bis 40.000 Slowaken ihre Arbeit verlieren werden, etliche von ihnen im Ausland. 1.100 der im Jänner neu registrierten Arbeitslosen hatten zuvor in Großbritannien, Tschechien oder in Ungarn gearbeitet.

Am schlimmsten betroffen ist der Südosten der Slowakei. Die höchste Arbeitslosenrate hat die Region Rimavska Sobota mit 29,11 Prozent. (APA)