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Bundespräsident Heinz Fischer und der kuwaitische Parlamentspräsident Ali Rashed.

Foto: APA/Robert Jäger

Kuwait - In Krisenzeiten sieht man sich gerne in Weltgegenden um, die weniger in Mitleidenschaft gezogen sind. Im Rahmen des offiziellen Arbeitsbesuchs von Bundespräsident Heinz Fischer in der Golf-Region stellte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) am Montag fest, dass in den besuchten Staaten Kuwait und Katar die Auswirkungen der Krise weniger spürbar sind. "Die Wirtschaften Österreichs und Kuwaits sind komplementär", sagte der Minister bei einem bilateralen Wirtschaftsforum in Kuwait.

Die Grundlagen für eine engere Zusammenarbeit bestehen bereits in Form eines Investitionsschutz- und eines Doppelbesteuerungsabkommens. Auch gibt es ein Luftfahrtabkommen zwischen beiden Staaten. Mitterlehner zeigte sich auf dem gut besuchten Forum "zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind". Sein Amtskollege Ahman Yacoub Baqer schlug in die gleiche Kerbe. Kuwait wolle seine Wirtschaft diversifizieren und Österreich als Kooperationspartner forcieren. Der Vizepräsident der kuwaitischen Wirtschaftskammer (KCCI), Rabah Al Rabah, hob die starke Einbindung der kuwaitischen Privatwirtschaft in die Wirtschaftsplanung hervor.

Wirtschaftsdelegation

WKÖ-Vizepräsident Richard Schenz, der die Wirtschaftsdelegation von 50 Unternehmen leitet, erklärte, durch die EU habe sich das Potenzial Österreichs in der Region weiter verbessert. Chancen sieht die WKÖ vor allem auf dem Gesundheitssektor, in Umwelttechnologie und in Infrastrukturprojekten. Die WKÖ will eine Kommission einrichten, in deren Rahmen interessante Investitionsmöglichkeiten für kuwaitische Firmen (Foreign Direct Investments) präsentiert werden sollen.

Laut Schenz sei auch ein Bahnprojekt Kuwait-Oman angesprochen worden. Gesundheitsminister Alois Stöger will die Chancen ausloten, die der sogenannte Gesundheitstourismus birgt, und besuchte am Montag ein kuwaitisches Spital. Ein Hoffnungssektor ist der Tourismus generell. Der Wiener Stadtrat Omar Al-Rawi sprach von einer Ausweitung des arabischen Tourismus in Wien, der von den Direktflügen diverser Airlines profitiere. Mitterlehner erwähnte ferner WIFI-Dienstleistungsangebote nach dem Muster, wie sie in Saudi-Arabien bereits laufen.

Bundespräsident Fischer nannte bei dem Forum Öl, Gas und "eine weise Politik" als Atouts auf kuwaitischer Seite. Die Entwicklung der österreichischen Exporte sei "eindrucksvoll". Und wenn das politische Umfeld stimme, "laufen die Geschäfte reibungsloser", stellte Fischer zufrieden fest. Noch am Montag reist die österreichische Delegation von Kuwait in das Emirat Katar weiter. (APA)