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Christoph Sumann, Dominik Landertinger, Simon Eder und Daniel Mesotitsch (v.li)

Foto: APA/ Schlager

Pyeongchang/Südkorea - Superstar Ole Einar Björndalen hat Österreichs Biathlon-Staffel das zum Greifen nahe WM-Gold noch weggeschnappt. Doch im Lager von Daniel Mesotitsch, Simon Eder, Dominik Landertinger und Christoph Sumann überwog am Sonntag die Freude über Silber zum Abschluss der Welttitelkämpfe in Pyeongchang (Südkorea). Für den ÖSV war es die dritte Medaille in Südkorea nach Gold durch Landertinger und Silber durch Sumann am Samstag im Massenstart-Bewerb.

12,6 Sekunden

Norwegen siegte mit zwei Strafrunden und neun Schießfehlern mit 12,6 Sekunden Vorsprung auf Österreich (0+7) und 32,7 auf Deutschland (0+10). Für Ole Einar Björndalen ist es die vierte Goldene in Südkorea, er ist nun 14-facher Weltmeister. Österreich landete im Medaillenspiegel hinter Norwegen, Deutschland und Russland an vierter Stelle. Im Weltcup genügt dem ÖSV-Team damit im letzten Staffelrennen des Weltcups ein 14. Platz, um die kleine Kristallkugel sicher zu haben.

Zwischenzeitlich auf Goldkurs

Österreich lag bis nach dem letzten Schießen in Front, die Goldmedaille leuchtete schon in der Ferne. Startläufer Mesotitsch musste einmal beim Stehend-Schießen nachladen, der auf ihn folgende Eder (wird am Montag 26 Jahre) zweimal (je einmal stehend und liegend), er kam aber bereits mit 46,3 Sekunden Vorsprung aus dem Schießstand. Landertinger verzeichnete zwei Nachlader (je einmal liegend und stehend) und verlor die Führung um 4,1 Sekunden an den Norweger Halvard Hanevold, überholte diesen aber in der Loipe gleich wieder.

"Björndalen in Überform"

Schlussläufer Sumann mit souveräner Schießleistung beim Liegend-Part musste allerdings im Stehendschießen zweimal nachladen, womit Björndalen bei nur einem Nachlader bis auf 3,9 Sekunden auf ihn herankam und den Österreicher in der Loipe stehenließ. "Natürlich will man Gold, wenn man als Erster auf die Reise geschickt wird. Aber enttäuscht brauchen wir nicht sein, denn die Medaille muss man erst einmal machen und das hat jeder erwartet", sagte Sumann, der von einem "Björndalen in Überform" sprach. "Er hat mich genau an der richtige Stelle erwischt."

"Weiche Knie" und "total kaputt"

Auch bei Sumanns Teamkollegen war keine Spur von einem verlorenen Gold zu bemerken: "Gegen die Norweger zu verlieren, da braucht man sich nicht zu schämen", erklärte Landertinger, der gestand, "etwas weiche Knie" zu haben und "total kaputt" zu sein. "Besser geht es wirklich nicht mehr, es war ein perfektes Wochenende", meinte er jedoch glückstrahlend.

Startläufer Mesotisch war im Ziel extrem nervös: "Das Schlimmste daran, Startläufer zu sein, ist, dass man so lange warten muss. Da war dann sogar ich extrem nervös, davor war ich es nicht. Es war extrem spannend. Aber die Norweger sind läuferisch überragend gewesen. Mit zwei Strafrunden zu gewinnen, da ist man verdienter Weltmeister."  (APA)

Herren-Staffel, 4 x 7,5 km: 

1. Norwegen (Emil Hegle Svendsen, Lars Berger, Halvard Hanevold, Ole Einar Björndalen) 1:08:04,1 Std. (2 Strafrunden/9 Schießfehler) - 2. Österreich (Daniel Mesotitsch, Simon Eder, Dominik Landertinger, Christoph Sumann) 0:12,6 Min. zurück (0/7) - 3. Deutschland (Michael Rösch, Christoph Stephan, Arnd Pfeiffer, Michael Greis) 0:32,7 (0/10) - 4. Frankreich 0:56,5 (0/4) - 5. Ukraine 1:14,7 (0/6) - 6. Russland 1:41,9 (1/10) - 7. Italien 2:09,3 (1/10) - 8. Schweiz 2:20,3 (0/8) - 9. Schweden 3:11,3 (2/12) - 10. Tschechien 3:11,4 (3/10)

Staffel-Weltcup-Stand nach fünf von sechs Rennen: 1. Österreich 276 Punkte - 2. Norwegen 242 - 3. Russland 228 - 4. Deutschland 225 - 5. Frankreich 199