Wien - Die Anzeichen mehren sich, dass die Magna Entertainment Corporation (MEC), Frank Stronachs Gruppe von Pferde-Rennbahnen, demnächst Gläubigerschutz beantragen könnte. Der Vorschlag vom Dezember 2008, der Hauptaktionär MID, die Immobilien-Firma des Magna-Konzerns, solle ihre MEC-Anteile an neue Investoren, sprich Frank Stronach selbst, verkaufen, wurde zurückgezogen. Damit sind aber Verbindlichkeiten in Höhe von 150 Millionen Dollar vorzeitig fällig. Was MEC kaum schaffen wird. So erklärt sich auch, dass ein Antrag auf Erteilung einer Kasino-Lizenz (Maryland) scheitern musste - die erforderliche Kaution von 28,5 Millionen Dollar konnte nicht erbracht werden. Und gerade von solchen Kasinolizenzen hatte sich Stronach wichtige Zusatzeinnahmen zum stagnierenden Rennwettgeschäft erwartet.

Inzwischen laufen auch Erhebungen der Börse von Toronto, ob die Notiz der MEC-Aktie eingestellt werden soll. Übrigens hatte Stronach schon Ende vergangenen Jahres einen bekannten Insolvenz-Berater für MEC engagiert. Der macht nun offensichtlich seine Hausaufgaben.

Wie weit eine MEC-Insolvenz den Österreich-Betrieb im Magna Racino betreffen würde, lässt sich noch nicht absehen. Für die Galopprennen in Ebreichsdorf hatte ja Stronach persönlich die Basis-Finanzierung zugesagt. Die Saison-Eröffnung ist für den 13. April geplant. Weitere zwölf Renntage sind im Programm. Vorerst. (Nikolaus Dolenz, DER STANDARD, Printausgabe, Samstag, 21. Februar 2009)