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Überraschung: Alle Jahre wieder kommt in Österreich der Winter.

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Wien - Georg Pangl hat eine Vision. Der Vorstand der Fußball-Bundesliga sagt doch glatt: "Eine völlig ausverkaufte Runde. Keine ausverschenkte. Alle fünf Spiele restlos ausverkauft. Ich denke, das ist eine Frage der Zeit." Wahrscheinlicher ist freilich, dass Karel Brückner nach geschaffter WM-Qualifikation bis zum Lebensende Teamchef bleibt und Andreas Ivanschitz einen Zehnjahresvertrag bei Real Madrid unterschreibt.

Die 23. Runde ist über jeden Verdacht erhaben. Am Sonntag findet zwar der Heuler zwischen Salzburg und Rapid statt, 20.000 Tickets wurden schon abgesetzt. Davor passiert aber praktisch nichts. Na gut, die Mattersburger können heute, Freitag, tatsächlich gegen Ried kicken. Das Pappelstadion muss in einem Wetterloch liegen, es konnte sogar auf die Kommissionierung verzichtet werden. Planen hielten die Wiese warm. Und in Kapfenberg ist man überzeugt, am Samstag gegen Austria Kärnten ein Fußballspiel abzuwickeln. Dem Petrus müsse schon ein ziemlicher Blödsinn einfallen, um das zu verhindern, heißt es aus dem bekannt launigen Sekretariat.

Eislaufplatz

Die Partien Altach gegen LASK und Austria gegen Sturm Graz wurden am Freitag abgesagt. Pangl ist sich der Problematik, dass es im Winter kalt sein und mitunter schneien kann, bewusst. Nur vier Klubs (Salzburg, Rapid, LASK, Sturm) leisten sich den an sich in den Statuten vorgeschrieben Luxus einer Rasenheizung. "Wir müssen versuchen, in allen Stadion Rasenheizungen zu haben, das B- zu einem A-Kriterium der Lizenzierung zu machen."

Vorstände verbreiten aber auch gute Laune. Pangl spricht von "der besten Bundesliga aller Zeiten". Und er belegt das mit Zahlen, der Zuschauerschnitt beträgt 9044, die Medienpräsenz ist um 10,1 Prozent gestiegen, pro Partie fallen 3,31 Tore, und die Schützenliste wird von Österreichern angeführt. Die EURO 08 habe dafür gesorgt, dass die Infrastrukturen verbessert wurden. "Aber es ist unsere Aufgabe, uns laufend zu hinterfragen und an Verbesserungen zu arbeiten."

Fortschritte

Bis zum 15. März müssen die Vereine die Unterlagen für die Teilnahmeberechtigung an der nächsten Saison einreichen, danach wird der Lizenz-Ausschuss die Basis prüfen. Trotz massiver finanzieller Schwierigkeiten einiger Klubs (Austria Kärnten, DSV Leoben, Wacker Innsbruck) wurden, so Pangl, "im wirtschaftlichen Bereich sukzessive Fortschritte erzielt. Vor sieben Jahren haben nur drei von zehn Vereinen ein ausgeglichenes oder positives Jahresergebnis verzeichnet, jetzt sind es immerhin sieben."

Ein bisserl ein Jammer sei freilich die Situation in der zweiten Spielklasse. "Leider ist die Lage in der ADEG Erste Liga noch nicht so stabil, was auch auf die Fluktuation zurückzuführen ist. Aber das sollte sich ab der Saison 2010/11, wenn die Liga wieder auf zehn Vereine mit einer Relegation reduziert wird, eindämmen", sagt Pangl.

Der Vorstand hat weitere Visionen. Illegalen Spielervermittlern müsste endlich das Handwerk gelegt werden. "Es kann nicht sein, dass Teamspieler in zweite oder dritte ausländische Ligen transferiert werden." Und irgendwann soll eine Runde ausverkauft sein. Nämlich restlos. (hac, APA; DER STANDARD Printausgabe; 20. Februar 2009) )