Point-à-Pitre/Paris - Gut vier Wochen nach dem Beginn sozialer Unruhen auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe hat Präsident Nicholas Sarkozy zusätzliche 580 Millionen Euro Hilfe für die Überseegebiete angekündigt. Wenn auf der Inselgruppe wieder Ruhe eingekehrt sei, solle es eine Bestandsaufnahme der Lage in den Überseegebieten geben, sagte Sarkozy.

Er verurteilte den "Mord" an einem Gewerkschafter, der in der Nacht zu Mittwoch auf Guadeloupe an einer von Jugendlichen besetzten Straßensperre tödlich von einem Schuss getroffen worden war. Unterdessen haben Arbeitgeber und Gewerkschaften auf Guadeloupe die Lohnverhandlungen wieder aufgenommen.

Brand und Plünderungen

In der Nacht zu Donnerstag war es zum dritten Mal in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Randalierer steckten Gebäude in Brand und plünderten Geschäfte. Erneut waren auch Schüsse zu hören. Die Polizei nahm 33 Menschen vorläufig fest. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht, meldete der französische Radiosender RTL.

Auf Guadeloupe legt der Generalstreik gegen die hohen Kosten bereits seit rund einem Monat das öffentliche Leben lahm. Die Protestbewegung hat sich mittlerweile auf die Nachbarinsel Martinique sowie auf Réunion im Indischen Ozean ausgeweitet. (APA/AP)