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Grafik: AP

München - Im Sog der globalen Krise ist die Stimmung in der Weltwirtschaft auf einen historischen Tiefstand gefallen. Im Jänner brach der Indikator für das Weltwirtschaftsklima nach einer monatelangen Talfahrt nochmals von 60,0 auf 50,1 Punkte ein, wie das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Mittwoch in München mitteilte. Vor dem Beginn des Abschwungs hatte das Stimmungsbarometer, das viermal jährlich ermittelt wird, noch mehr als doppelt so hoch gelegen.

Trotzdem gibt es einen Hoffnungsschimmer: Erstmals seit dem Herbst 2007 beurteilten die befragten Experten die Erwartungen für die kommenden Monate etwas besser.

Der entsprechende Indikator stieg geringfügig von 52,6 auf 54,4 Punkte an, nachdem er zuvor von einem Quartal zum anderen immer weiter abgestürzt war. Damit liegt der Wert im Vergleich zu früheren Jahren immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau, hat sich dort aber zumindest stabilisiert.

Niedrigster Wert seit Beginn der Befragungen

Die aktuelle Lage beurteilten die mehr als 1.000 befragten Experten aus 92 Ländern hingegen so schlecht wie nie zuvor, dieser Wert brach von 67,6 Punkte im Vorquartal auf 45,7 Punkte ein. Aus den Werten für die Lage und die Erwartungen ermittelt das ifo-Institut den Index für das Weltwirtschaftsklima. Seit Beginn der Befragungen im Jahr 1981 war der Wert noch nie so niedrig wie diesmal.

"Die Verschlechterung des ifo-Wirtschaftsklimas betrifft alle großen Regionen", teilte ifo-Chef Hans-Werner Sinn mit. Besonders düster ist die Stimmung in Westeuropa und in Asien, während unter anderem Osteuropa und Lateinamerika etwas besser abschnitten. In Nordamerika entspricht der Indikator dem weltweiten Durchschnitt.

Die Inflation wird nach Einschätzung der Experten in diesem Jahr weltweit deutlich geringer ausfallen als im vergangenen Jahr. Im Verlauf der nächsten sechs Monate rechnen sie mit einem weiteren Nachlassen des Preisanstiegs. Nahezu in allen Ländern wird nach Angaben von Sinn wegen der Wirtschaftskrise auch mit einem weiteren Rückgang der Leitzinsen gerechnet. (APA/dpa)