Salzburg - Lawinengefahr, Straßensperren und Verkehrsbehinderungen sind die Folge der ergiebigen Schneefälle in Salzburg und Tirol. In der Steiermark herrscht nach dem Schnee Sturm.
Sturm in der Steiermark
Die Wetterexperten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) haben am Mittwoch eine Sturmwarnung für die Steiermark ausgegeben. Auf den Bergen werden Windspitzen von 100 km/h erwartet. In Tallagen immerhin noch 70 bis 80 km/h. Mit über Spitzen von 100 km/h Geschwindigkeit wütete der Sturm Mittwochvormittag am Schöckl (1.445m). Auch im Tal war es ziemlich windig: 60 km/h wurden bei Graz-Thalerhof gemessen.
Die tiefen Temperaturen ließen den Wind eisigkalt erscheinen. Am kältesten war es Mittwochvormittag in Leibnitz mit minus 14 Grad, gefolgt von Deutschlandsberg mit minus 13 Grad. In der Landeshauptstadt Graz wurden minus fünf Grad gemessen. Auf den Bergen sank die Quecksilbersäule noch weiter, etwa am Gaberl auf minus 18 Grad.
Viele Straßen nicht passierbar
Mehrere Straßen sind unpassierbar. In den vergangenen 24 Stunden gab es im Raum Arlberg/Außerfern, der Silvretta und entlang der Nordalpen 40 bis 60 Zentimeter Neuschneezuwachs. Orte wie Galtür im Hinteren Paznauntal sind vorübergehend nicht erreichbar. Gesperrt ist auch die Arlbergbahnstrecke und die Verbindung zwischen Scharnitz und Mittenwald, sowohl am Bahn- als auch am Straßenweg.
Gesperrt wegen Lawinengefahr sind auch die B165 (Gerlos-Straße) und B99 (Katschberg-Straße) zwischen Tweng und Obertauern. Die B159 (Salzachtal-Straße) war Mittwoch früh bei der Ortseinfahrt von Golling in beiden Richtungen wegen hängengebliebener Lkw gesperrt. Kettenpflicht gibt es zahlreichen höhergelegenen Straßen.
Bis 70 Zentimeter Neuschnee in Salzburg
Seit Dienstag hat es im gesamten Bergland Salzburgs ergiebigen Neuschneezuwachs gegeben. Je nach Höhenlage zwischen 35 bis 70 Zentimeter Neuschnee. Der Wind hat stürmisch aufgefrischt und den Neuschnee bis in den lichten Hochwald verfrachtet.
Unfall im Pinzgau
Auf der Gerlos-Straße kam am Dienstagabend eine 19-jährige Lenkerin aus dem Pinzgau im Gemeindegebiet von Bramberg (Pinzgau) mit ihrem Auto auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern, geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit dem Fahrzeug einer holländischen Urlauberfamilie. Durch den Anprall wurde der Geländewagen des Niederländers über die Straßenböschung geschleudert, wo er schwer beschädigt liegen blieb. Die 19-jährige Lenkerin wurde in ihrem Wagen eingeklemmt und musste mit der Bergeschere aus dem Autowrack geschnitten werden. Sie wurde mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus Mittersill eingeliefert. Die 48-jährige Frau des Niederländers sowie die 16-jährige Tochter auf dem Beifahrersitz erlitten leichte Verletzungen.
Lawinengefahr
Die Lawinengefahr ist in den Nordalpen, den Pinzgauer Grasbergen und entlang der Tauern groß (Stufe 4), in den Lungauer Nockbergen erheblich (Stufe 3). Für Tourengeher ist die Situation kritisch, da durch Selbstauslösungen Gefahr auch aus nicht einsehbaren Bereichen drohen kann, so der Lawinenwarndienst des Amtes der Landesregierung am Mittwoch.(APA)