Den Haag - Auch die Niederlande rutschen immer tiefer in die Rezession. Um 3,5 Prozent werde die Wirtschaftsleistung des Königreichs aller Voraussicht nach in diesem Jahr sinken, teilte die Zentrale Planungsbehörde (CPB) am Dienstag in Den Haag mit. Noch im Dezember hatten die Experten für 2009 einen Rückgang von nur 0,75 Prozent erwartet. Die Schätzung habe wegen der sich ausweitenden internationalen Wirtschaftskrise korrigiert werden müssen, hieß es.

Zugleich wurde bekanntgegeben, dass das Haushaltsdefizit der Niederlande angesichts der Milliarden-Hilfen für angeschlagene Banken und Versicherer 2009 auf drei Prozent sowie 2010 auf 5,5 Prozent des BIP steigen wird. Ministerpräsident Jan-Peter Balkenende sprach von "einer außerordentlichen wirtschaftlichen Situation". Das Tempo, in dem sich die Krise verschärfe, sei "bisher ungekannt". Den Niederlanden stünden noch "schwere Prüfungen" bevor.

Die bisher vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit im Königreich wird laut CPB voraussichtlich auf 5,5 Prozent sowie 2010 sogar auf 8,75 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung anwachsen. Die Inflation werde hingegen auf ein Prozent sinken und auch 2010 auf diesem Niveau bleiben. Ungeachtet der negativen Wirtschaftsdaten werde die Kaufkraft der Niederländer im laufenden Jahr um 2,25 Prozent zunehmen. (APA/dpa)