Doha - Vertreter der sudanesischen Regierung und der Rebellen-Bewegung JEM haben sich nach Angaben von Vermittlern auf die Unterzeichnung einer Absichtserklärung geeinigt. Es habe "große Fortschritte" bei den Gesprächen gegeben, sagte der Ministerpräsident Katars, Scheich Hamad bin Jassem el Thani, am Montag in Doha, wo die Gespräche seit einer Woche stattfinden. Nähere Angaben zum Inhalt machte er nicht. Die Absichtserklärung werde am Dienstag unterzeichnet. Die Gespräche in Doha sollen den Weg für eine größere Friedenskonferenz für die sudanesische Krisenregion ebnen.

Nach Angaben der Beteiligten wurde eine Einigung auf einen Gefangenenaustausch erzielt. Die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) ist die aktivste Rebellengruppe in der Region. Die seit Dienstag laufenden Gespräche in Doha sind die ersten offiziellen Kontakte zwischen der Regierung und der JEM seit eineinhalb Jahren. Zu den Gesprächen in Doha hatten Katar, die UNO, die Afrikanische Union (AU) und die Arabische Liga eingeladen. Sie forderten andere Rebellengruppen auf, sich den Gesprächen anzuschließen.

In Darfur kämpfen seit 2003 Rebellenorganisationen gegen regierungsfreundliche arabische Reitermilizen und die sudanesischen Streitkräfte. Dabei kamen nach UNO-Schätzungen bis zu 300.000 meist unbeteiligte Menschen durch Gewalt, Hungersnöte und Krankheiten ums Leben. Mehr als 2,7 Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. (APA/AFP)